Enthüllt: Adonis im Weinberg

Wer die Natur liebt, wird in und um Bad Kreuznach nicht enttäuscht. Rheingrafenstein, Rotenfels, das Salinental, der Schloßpark. Und die Weinberge. Wir sind mit deren Anblick groß geworden. Uns fällt die in den auf Draht gebundenen Reben liegende Schönheit nicht mehr auf. Auch nicht die Grazie, mit der die Stickel in Reih und Glied stehen. Auswärtige haben noch Augen dafür. Und gehen gern in unseren Weinbergen spazieren. Vorgestern bekamen diese Passanten auf dem Bosenberg, Nähe der Lage “Kreuznacher Paradies”, noch einen optischen Bonus. Adonis war zu Gast. Er hatte Aphrodite zum Einkaufen geschickt. Und sein Homeoffice ins Freie verlegt. Damit wird Weinland Nahe ein ganz neues Werbekonzept aufgezeigt…

Bild: privat

Falls mal eine(r) fragt, wie der Mülleimer zerstört wurde …

Wer durchs Städtchen geht und bestimmte Schäden sieht, fragt sich, wie die entstehen konnten. Zum Beispiel die Kantenabbrüche an der Kornmarkt-Treppe zur Roßstrasse, die noch keine 16 Monate alt ist. Da muß ein Schwachmat mit etwas sehr hartem und schwerem drübergeholzt sein, um den Stein so zu beschädigen. Falls der Mülleimer am Abgang zur Ellerbachmündung mal in einem ähnlichen schlimmen Zustand ist, brauch über die Ursache nicht lange gerätselt werden. Wir haben sie gestern gegen 19.20 Uhr im Bild dokumentiert. Wenn also mal eine(r) fragt, wie der Mülleimer zerstört wurde, einfach diesen Beitrag zeigen.

Gerne auch bei einer Fortbildungsveranstaltung für den Vollzugsdienst. Damit die sehen, wie was passiert und welche Schäden durch mehr Streifen-Meter auf Strassen, Gassen und Plätzen verhindert werden könnten. Von dem Geld, dass für die Stadtkasse en passe in Form von Bußgeldern beigetrieben würde, mal ganz zu schweigen. Alleine bei den Falschparkern mit Behinderung wäre gestern wieder ein ganzes Regal voll neuer Titel für die Stadtbibliothelk bei rausgesprungen. Aber da sich die Kommunalpolitiker nicht darum kümmern, dass sich das Ordnungsamt nicht kümmert, kommt halt nichts rein.

Die Gehweg-Parker (Kunden und Lieferanten des Imbiß Gümüs) in der Viktoriastrasse könnten im 10-Minuten-Takt abkassiert werden. Aber das würde Diskussionen geben. Und wer beim Vollzugsdienst arbeitet, redet offenbar nicht gern. Der bringt lieber Handschellen in Einsatz. Bei Menschen, die sich nicht körperlich wehren können. An physisch leistungsfähige Personen trauen sich solche Helden natürlich nicht heran.

Umgeradelt

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Zugegeben. Das habe ich vor 30 Jahren anders gesehen. Aber heute möchte ich eine charmante junge Dame nicht dadurch kennenlernen, dass ich von ihr auf dem Gehweg der Viktoriastrasse umgefahren werde. Und dabei mein hart erarbeitetes, von Antonio Valentino persönlich zubereitetes Abendessen vor dem Sturz in den Gulli retten muß. Es sei denn, es stellt sich heraus, dass sie so gut kochen kann, wie sie sagt. In diesem Fall würde ich stumm werden wie ein Fisch im Wasser. Und Sie werden von mir nie wieder ein Wort über rücksichtslose Radlerinnen lesen.

Keine Sitzung des städtischen Finanzausschußes am 4. Mai

Die im “Rats- und Bürgerinformationssystem” noch letzte Woche angekündigte Finanzausschußsitzung am 4. Mai findet nicht statt. Das hat Bürgermeister Wolfgang Heinrich auf Anfrage bestätigt. Die nächste Sitzung der städtischen Haushaltsexperten ist die dreitägige Etatberatung für 2020 vom 25. bis 27. Mai. Anders als sonst wird es in der letzten Maiwoche am ersten Sitzungstag keine “normale” FA-Tagesordnung, etwa mit der Annahme von Spenden, geben. “Der Haushalt ist für uns alle eine große Herausforderung. Da konzentrieren wir uns drauf”, erklärte Heinrich dazu. Die anderen finanzausschußrelevanten Themen werden dann am 2. Juni in der regulären Sitzung abgearbeitet.

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27.04.20 – “Stadtseite: Informationsverweigerung zu den Sitzungsterminen der Gremien”

Grenzgraben: nach dem Geländer wurde jetzt auch die Absicherung zerstört

Im Gewerbegebiet am Grenzgraben geht es rau zu. Augenfällig wird das an einem Geländer, dass jetzt schon zum dritten Mal innerhalb weniger Monate zum Gegenstand physischer Gewalteinwirkung wurde. Anfang April hatten wir die zweite Beschädigung bei der Stadtverwaltung bekannt gemacht. Und der Bauhof sicherte die Schadenstelle mit Barken. Jetzt wurde diese Sicherungsabsperrung selbst angefahren. Und das Geländer zusätzlich aus seiner Halterung geschoben.

Weil dadurch neben der Sachbeschädigung öffentlichen Eigentums eine konkrete Gefährdungssituation entstand, informierten wir gestern Abend nach Dienstschluß Bürgermeister Wolfgang Heinrich. Und der sorgte mit seinen Bauhof-Männern für die Wiederherstellung der Sicherheit. Was schon daher notwendig ist, weil der Grenzgraben aktuell als Umleitung für die B 428 dient und daher eine vorher noch nie dagewesene Verkehrsbelastung aufnehmen muß.

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21.04.20 – “Richtung Innenstadt durchs Gewerbegebiet: Umleitung auf der B 428″

07.04.20 – “Bauhof schafft Sicherheit am Grenzgraben”

Zahl der akut Corona-Infizierten im Kreis sinkt um 3 auf 96

Von Freitag auf Montag ist die Zahl der akut mit Corona Infizierten um 3 auf 96 Personen gesunken (Stand 27.4.2020, 14.30 Uhr). Zusammen 186 Personen im Landkreis sind bisher positiv auf das Coronavirus getestet worden. In der Gesamtzahl enthalten sind auch die bisher insgesamt 87 aus der Quarantäne entlassenen sowie drei verstorbene Personen. Von den 96 akut infizierten Personen befinden sich 12 in stationärer Behandlung. Die Zahl der Personen im Krankenhaus umfasst nur Personen, die im Landkreis Bad Kreuznach postalisch gemeldet sind. Darüber hinaus ist es möglich, dass auch Personen mit Wohnort außerhalb des Landkreises Bad Kreuznach in den Krankenhäusern im Landkreis behandelt werden. Diese werden von der Statistik unseres Gesundheitsamtes nicht erfasst.

Aktuell betroffene Städte und Gemeinden sind: Altenbamberg, Bad Kreuznach, Bad Sobernheim, Biebelsheim, Boos, Breitenheim, Daubach, Daxweiler, Frei-Laubersheim, Fürfeld, Gutenberg, Hochstätten / Pfalz, Kirn, Langenlonsheim, Mandel, Meddersheim, Monzingen, Norheim, Oberhausen bei Kirn, Pleitersheim, Roth/Hunsrück, Sankt Katharinen, Simmertal, Staudernheim, Stromberg, Tiefenthal, Volxheim, Wallhausen, Warmsroth, Weinsheim und Windesheim.

Quelle: Kreisverwaltung Bad Kreuznach

Freibad Bosenheim bleibt 2020 zu

BOSENHEIM – Als das Freibad am 1. September vergangenen Jahres abends um 20 Uhr abgeschlossen wurde, war das möglicherweise bereits das letzte Mal. Ohne dass es jemand ahnte. Denn von Corona war damals keine Rede. Jetzt verbietet die aktuelle Virusschutzverordnung Großveranstaltungen bis zum 31.8.20. Und da an sonnigen Tagen bis zu 300 Menschen in das kleine Bad an der B 428 kamen, stellte Klaus-Dieter Dreesbach, der Geschäftsführer der BAD GmbH, gestern im Rahmen eines Pressegespräches klar: “das Bad in Bosenheim bleibt zu”. Dabei müßte lediglich der Rasen gemäht, die Becken gereinigt und Wasser eingelassen werden. Denn der Schwimmbadförderverein hatte bereits Anfang März eine Reihe von Renovierungsarbeiten vorgenommen.

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08.03.20 – “Frühjahrsputz im Bosenheimer Freibad”

GuT, Bäderhaus und BAD GmbH in Kurzarbeit

Wenn Dr. Michael Vesper heute nicht ans Telefon geht, liegt das nicht an der Kurzarbeit. Der GuT-Geschäftsführer nimmt seinen wohlverdienten Erholungsurlaub. Aber die Belegschaft hat über ihre Personalvertretung angesichts der Einbrüche beim Tourismus einer Kurzarbeitsregelung zugestimmt, auf die der GuT-Aufsichtsratsvorsitzende Bürgermeister Wolfgang Heinrich von Anfang an hingearbeitet hatte. Auch um Entlassungen zu vermeiden. Kurzgearbeitet wird auch bei der BAD GmbH (16 Mitarbeitende) und im Bäderhaus (12 Mitarbeitende). Das bestätigte BAD-Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach gestern in einem Pressegespräch.

Salinenbad wird etwa 500.000 Euro teurer

Der Baufortschritt im Salinental ist jetzt auch für Nichtbaufachleute zu erkennen. Und liegt voll im Plan. Trotz Corona keine Verzögerungen. 80 Prozent aller Gewerke sind zwischenzeitlich ausgeschrieben. Für die BAD GmbH, die wegen der Viruskrise auf eine offizielle Grundsteinlegung verzichten mußte, der richtige Zeitpunkt um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die fällt nur bei den Kosten nicht positiv aus: “wir liegen in Allem etwas höher, aber nicht dramatisch”, faßte Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach die vorliegenden Ausschreibungsergebnisse zusammen.

Und summierte den Mehraufwand auf rund 500.000 Euro (Steigerung von 15,5 auf 16 Millionen Euro). Für die sind u.a. die Entsorgungsmehrkosten beim Abriß der alten Funktiongebäude verantwortlich. Bei der Einhaltung des Bauzeitplanes hat laut Dreesbach auch das Wetter mitgeholfen. Es war durchgängig trocken. “Lieber Staub, als im Matsch versinken” merkte der Geschäftsführer dazu an. Der bisherige Ablauf der Baustelle rechtfertigt laut Dreesbach die Einschätzung, dass das Freibad im “Sommer 2021” für die Gäste zur Verfügung steht (wenn am neuen Hallenbad noch gebaut wird). “Wir werden nicht am 1. Mai 2021 öffnen,” stellte Dreesbach klar: “wir sagen deutlich Sommer, der fängt am 20.6. an”.

Mike Mattern an Dr. Wissing: “machen Sie doch endlich Ihre Arbeit!”

Er ist erst seit rund einem Jahr wieder in Bad Kreuznach. In seiner Heimatstadt verwirklicht sich Mike Mattern nach Jahren in Leitungspositionen großer Einzelhandelskonzerne seinen persönlichen Traum: ein eigenes Bekleidungsgeschäft. Es trägt seinen Namen (diese Seite berichtete). Und öffnet die Ladentür in der Mannheimer Strasse 100. Am Beginn der Alten Nahebrücke vom Kornmarkt aus. Längst ist seine Sitzecke zum Kommunikationspunkt für Einzelhändlerkollegen aus dem ganzen Stadtgebiet geworden. Denn Mike Mattern möchte seinen Beitrag dazu leisten die örtliche Händlerschaft aus dem Dornrösschenschlaf zu reißen, in dem er sie nach seiner Heimkehr in Teilen vorgefunden hat.

Seit dem Montag vergangener Woche dürfen Geschäfte bis 800 qm wieder öffnen. In diesen sieben Tagen standen einige Unternehmer, Künstler und auch Existenzgründer bei Mike Mattern im Geschäft und berichteten ihre Lage. Zentrales Thema dabei: die Corona Soforthilfe. Es waren teilweise schockierende Geschichten, die Mike Mattern da zu hören und zu sehen bekam. So lehnte die ISB den Antrag eines Einzelhändlerkollegen mit der Begründung ab, es fehlten Unterlagen. Ohne auch nur einen Buchstaben dazu zu schreiben, welche dies sind. In einem anderen Fall lag der Antrag der ISB laut deren eigener Eingangsbestätigung am 31.3.20 vor.

Auch nach 3 Wochen nichts von der ISB gehört

Im Ablehnungsschreiben, das am 21.4.20 verfasst wurde, wird als Eingangstermin der “14. April 2020” behauptet. Ein erheblicher Teil der Antragsteller hat nach der Erfahrung Mike Matterns und seinem Steuerberater – zum Teil drei Wochen nach Antragsstellung – von der ISB noch nichts gehört. “Diese Menschen bräuchten Hilfe. Statt dessen werden sie mit dem Begriff “Sofort” provoziert, obwohl in den nächsten Tagen schon die zweite Miete innerhalb der Corona Zeit bezahlt werden muss”, ärgert sich Mike Mattern. Gemäß den Erfahrungsberichten seiner Kolleg*Innen stellt Mattern fest: “natürlich sind die Umsätze in den vergangenen Tagen nicht angesprungen. Dies war zu erwarten”. Nicht ohne Konsequenzen kann aus seiner Sicht bleiben, dass das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium genau vor einer Woche per Pressemitteilung behauptete, alle Anträge seien bearbeitet.

“Wie sollen Betriebe diese Arbeitsweise überstehen?”

Dies ist erweislich nicht der Fall. “Bearbeitet heisst nicht, einen Eingangsstempel auf die Anträge zu drücken. Bearbeitet heisst, jeden Antragsteller im Rahmen einer individuellen Information unverzüglich über den Erhalt/Nicht-Erhalt zu informieren und die angekündigten Gelder auszuzahlen”. Auch eine zeitnahe Eingangsbescheinigung wäre laut Mattern sinnvoll gewesen und hätte dazu geführt, dass es weniger Zweitanträge gegeben hätte, die auch bearbeitet werden müssen. “Wie sollen die unternehmergeführten Betriebe diese Arbeitsweise überstehen, wenn ihre Anträge bis heute nicht bearbeitet sind?” fragt Mike Mattern und fordert den Landeswirtschaftsminister Dr. Wissing auf: “machen Sie doch endlich Ihre Arbeit!”

Durch Corona viel gelernt

Im Bereich E-Commerce herrsche schon vorweihnachtliche Stimmung, jedenfalls sei das Umsatzniveau derzeit entsprechend hoch. “Das unsere Gesetze eine Gleichstellung der Einkaufszeiten im Netz und in den Geschäften nicht vorsieht, der größte E-Commerce Marktteilnehmer Amazon seine Gewinne in Deutschland nicht versteuern muss und beispielsweise ein Mantelsonntag derzeit gesetzlich als nicht durchführbar erscheint, ist für den stationären Einzelhandel mittlerweile Normalität. Ich freue mich darüber, was wir derzeit durch Corona alles lernen, beispielsweise das die Menschen in der Pflege schon seit langer Zeit überlastet sind und das auch die Kassiererin im Lebensmittelbereich systemrelevant ist. Haben wir dafür Corona gebraucht?”

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13.03.20 – “Falschparker, Wildpinkler, Vermüllung: ist die Innenstadt ein rechtsfreier Raum?”
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18.12.19 – “Herrenanzüge nach Maß: alle reden von Digitalisierung – Mike Mattern praktiziert sie”
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