Wolfgang Bouffleur’s Rede zum Jahresende im Stadtrat

Im vergangenen Jahr fiel die Dezember-Sitzung des Stadtrates aus. Der Oberbürgermeisterin war das Corona-Infektionsrisiko zu groß. Damit entfiel auch die Jahresabschlussrede im Stadtrat, die traditionell das älteste Ratsmitglied hält. In diesem Jahr fand die letzte Stadtratssitzung im Jahr gestern Abend als Videokonferenz statt. Ältestes Ratsmitglied ist aktuell Wolfgang Bouffleur, der vor wenigen Wochen nach über 50jähriger Mitgliedschaft in der SPD zur FDP wechselte. Aufgrund der minderwertigen, von der Stadt zur Verfügung gestellten Übertragungsqualität, kann die Redaktion dieser Seite leider nicht seine tatsächlich gehaltene Rede veröffentlichen, sondern lediglich das von Wolfgang Bouffleur freundlicherweise zur Verfügung gestellte Manuskript:

Wolfgang Bouffleur (unser Bild enstand in einer Sitzung des Finanzausschusses).

“Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, Herr Beigeordneter Schlosser, liebe Ratsmitglieder und Zuhörer. Als ältestes Ratsmitglied darf ich heute zum Jahresabschluss an Sie wenden. Ich bin als Nachrücker in den Rat eingezogen. Der Stadtrat wird zum Jahresende mehr als die Hälfte seiner Legislaturperiode hinter sich haben. Wir haben noch gute 2 Jahre vor uns. Im laufenden Jahr gab es sehr viele bedeutende Ereignisse. Ich will mit den Menschen anfangen. Wolfgang Heinrich ist im November aus dem Stadtvorstand ausgeschieden – der Rat hat sich für Herrn Blechschmidt entschieden, der am 1. Januar 2022 sein neues Amt als Bürgermeister antritt.

Wir sollten ihm alle eine glückliche Hand wünschen, bei der schwierigen Finanzlage unserer Stadt, wird er das bitte nötig haben. Markus Schlosser hat sich entschieden nicht als Bürgermeister zu kandidieren. Unsere Feuerwehrchefin ist nach Mainz abgegangen, sodass wir endlich eine neue Leitung bei der Feuerwehr bekommen, was mir persönlich sehr am Herzen liegt. Die Feuerwehr braucht unsere volle Unterstützung. Und letztendlich endet die Amtszeit unserer OB am 30.6.2022. Nach heutigem Stand gibt es 2 Bewerberinnen und 2 Bewerber. Mal sehen was die heute beschlossene Stellenausschreibung noch bringt.

Ich wünsche mir auf jeden Fall eine Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister der unsere Stadt voranbringt, also zukunftsfähig macht. Die oder derjenige soll das Amt bekommen, der dies schaffen wird. Für den Stadtvorstand und den Rat wünsche ich mir, dass wir wirklich Respekt dem politischen Gegner zollen. Ich hoffe sehr, dass dies mit dem neuen Stadtvorstand gelingt und wir Räte dafür auch als Vorbild funktionieren. Denn wie soll der Stadtvorstand funktionieren, wenn wir Räte in unseren Diskussionen und in den Personal- und Fraktionsentscheidungen immer wieder mal nicht den notwendigen Respekt vor dem Menschen zollen. Ich persönlich habe gerade die letzten Monaten damit einige unangenehme Erfahrungen sammeln müssen.

Die Pandemie hat nicht nur das Land, sondern auch unsere Stadt in erhebliche Schwierigkeiten gebracht. Dass unser geliebter Jahrmarkt nun schon zum 2. Mal ausfällt, hätte sich vor einiger Zeit Niemand vorstellen können. Mir fehlen die menschlichen Begegnungen, das sich gegenüber stehen. Wann wird endlich wieder Licht am Ende des Tunnels auftauchen? Hört das nie auf? Leider war und ist in Berlin in der Pandemie ein großes Durcheinander. Wir gehen bald in ein neues Jahr. Wenn wir es wollen kann ja alles besser werden. Daran sollten wir gemeinsam arbeiten. Unser Ansehen in der Öffentlichkeit muss sich verbessern. Mit diesem Wunsch will ich schließen. Ich wünsche Ihnen Allen und Ihren Familien ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest 2021 und einen guten Start ins Jahr 2022. Ende.”