Aus Abstrichstation wird Notunterkunft

WINDESHEIM – Die ehemalige Naheland-Schule, die zuletzt für die Abstrichstation des Landkreises genutzt wurde, soll in den kommenden Wochen wieder zur Notunterkunft für Asylsuchende werden. „Schon von 2015 bis 2017 wurde das Gebäude als Notunterkunft genutzt, der Bedarf an Wohnräumen für Asylsuchende hat zuletzt wieder zugenommen, sodass wir Handlungsbedarf haben“, erklärt Landrätin Bettina Dickes. Auf dem freien Markt seien kurzfristig zu wenige Wohnräume verfügbar, weshalb sich der Landkreis mit dem Wiederaufbau der Notunterkunft behelfen müsse.

„Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Notunterkunft in Windesheim machen dürfen, die dort untergebrachten Personen wurden von der Bevölkerung der Gemeinde gut aufgenommen und unterstützt“, so die Landrätin. „Wir sind uns sicher, dass auch nun wieder ein großes ehrenamtliches Unterstützungsangebot in Windesheim anlaufen wird, was mich persönlich sehr freut.“ Rund 50 Wohnplätze sollen in der früheren Naheland-Schule entstehen. Die ersten provisorisch eingerichteten Schlaf- und Aufenthaltsräume könnten, so die Planung der Kreisverwaltung, bereits nach Weihnachten bezogen werden.

Der reguläre Betrieb soll ab Januar laufen können. „Ab dann rechnen wir auch damit, dass die Räume vollständig belegt sind“, so die Landrätin. Neben den fehlenden Wohnraum macht auch die von Landesseite für die kommenden Wochen angekündigten verstärkten Zuweisungen von Asylsuchenden die Wiederinbetriebnahme der Notunterkunft notwendig. Die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sollen auf diesem Wege entlastet werden. „Mit der Notunterkunft schaffen wir es, diesem Gerecht zu werden und zugleich schnell Übergangswohnräume zu schaffen, um dann für die zugewiesenen Menschen nach geeigneten Wohnräumen zu suchen“.

Mit dem bereits begonnenen Aufbau der Notunterkunft in die Naheland-Schule wurde die Abstrichstation des Landkreises dort geschlossen. Wegen zahlreicher Angebote im Landkreis war diese in den vergangenen Wochen nur noch sehr schwach ausgelastet, sodass der Wegfall keine Lücke verursacht. Mit dem Wegfall der durch den Landkreis betriebenen Abstrichstation wird auch die sogenannte Abstrichhotline enden. „Die Angebote im Landkreis sind sehr breit gestreut, es kommen fast täglich neue dazu. Unsere Abstrichstation hat daher kaum noch Zulauf, weshalb es nur konsequent ist, diese nicht wieder an anderer Stelle aufzubauen“.

Ehrenamtliche Initiativen aus Windesheim und der Umgebung können grundsätzlich in die Integrationsarbeit der Notunterkunft in Windesheim einbezogen werden. Anfragen und Angebote senden Sie bitte an Denise Demaré, Stabsstelle Integration der Kreisverwaltung Bad Kreuznach, E-Mail: integration@kreis-badkreuznach.de. Die Kreisverwaltung ist zur weiteren Unterbringung von Asylsuchenden dauernd auf der Suche nach freiem Wohnraum. Sofern Eigentümer Wohnraum zur Anmietung zur Verfügung stellen können, freut sich das Sozialamt der Kreisverwaltung über eine kurze Nachricht an ruediger.schlapp@kreis-badkreuznach.de.

Kreisverwaltung Bad Kreuznach