Hoffnungsschimmer für die Menschen im Lüsserttal

FEILBINGERT – “Wir sitzen hier, damit ihr Gebiet an die Welt angeschlossen wird”. Diese Aussage von Stadtplaner Andreas Jestaedt verärgerte den Großteil der rund 60 Anwesenden bei der Einwohnerversammlung der Gemeinde zum Thema “Lüssert” gestern Abend nachhaltig. Ein Einwohner reagierte schlagfertig mit dem Hinweis, den aufrechten Gang schon vor Jahren erlernt zu haben. Eine andere wies beherrscht-sachlich darauf hin, dass eine ganze Reihe der Lüssert-Siedler ausserhalb der Gemeindegrenzen arbeitet.

Demzufolge der vom Planer als herstellungsbedürftig beschriebene Anschluß bereits besteht. Schon eingangs der Versammlung in der Lemberghalle hatte Jestaedt mit seinem Bekenntnis, beim ersten Ortstermin im Lüsserttal spontan auf den Gedanken gekommen zu sein, “so etwas vorher noch nie gesehen zu haben”, Unmut unter vielen der Zuhörer*Innen ausgelöst. Ziel der Veranstaltung seitens der Gemeinde war es, Details zum Brandschutz und der Erschliessung der laut Bebauungsplan als Wochenendhausgebietes ausgewiesenen Fläche zu schaffen.

Dazu hatte Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri die Unterstützung einer Vielzahl von Fachpersonen organisiert. Und sogar Landrätin Bettina Dickes als Moderatorin gewinnen können. Deren Schlußwort ließ die Lüsserttaler mit einem kleinen Hoffnungsschimmer nach Hause gehen: “das hier heute war der erste Aufschlag und ganz sicher nicht das, was der Gemeinderat beschliessen wird”. Aber auch die Ortsbürgermeisterin hatte, unbemerkt von den Betroffenen und leider auch teilweise mißachtet von den Angesprochenen, mit einer eindeutigen Geste ein konstruktives Zeichen gesetzt:

Die Sitzplätze für die Mitglieder des Gemeinderates, die sich ja bereits seit zwei Jahren überwiegend nichtöffentlich mit den Details beschäftigen und daher einen erheblichen Wissensvorsprung vor den Betroffenen haben, hatte Andrea Silvestri in der letzten Reihe ausgewiesen. Was bedeutet: vorne war viel Platz für jene, die Informationen wünschten und die von Andreas Jestaedt präsentierten Schaubilder ansehen wollten. Nach gut zwei Stunden wurde die Veranstaltung, wie zu Beginn angekündigt, aus Coronaschutzgründen abgebrochen.

Nicht ohne die Zusage der Gemeinde, nunmehr in einen Gesprächsprozess mit den Lüssert-Siedlern einzutreten. Wer sich daran beteiligen möchte, soll sich per Emailnachricht bei Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri melden. Für den Verein der Lüsserttaler, der viele aber nicht alle dort betroffenen Grundstückseigentümer und Siedler vertritt, kündigten Ulrich Höhn und Andreas Dilly eigene Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise an (soweit der kurze aktuelle Stimmungsbericht, eine ausführliche Sachdarstellung folgt).