Leserbrief des Ernst Schulz zu Kritik Flühr an Merkelbach

Leserbrief von
Ernst Schulz

Es ist wirklich rührend, mit welchem Eifer sich Herr Karl-Josef Flühr in die Bresche wirft, um die von seiner Partei gestützte Oberbürgermeisterin vor angeblich unberechtigter Kritik zu schützen. Der treue Genosse tut diese Kritik einfach als Nörgelei von Kleinstgruppen ab. Dabei scheint er zu vergessen, dass diese Kleinstgruppierungen demokratisch vom Bad Kreuznacher Bürger gewählt wurden. Realität ist, dass die Großgruppierungen – speziell die SPD – bei der letzten Stadtratswahl die meisten Stadtratssitze verloren haben. Einer davon war der von Herrn Flühr.

Und wenn Herr Flühr den Vorwurf Gerhard Merkelbachs, die Stadtklasse sei geplündert, als eine „strafrechtlich zu verfolgende Aussage“ bewertet, scheint er zu übersehen, wie viele Millionen Euro unter Regie der OB unnötig ausgegeben wurden: Man denke nur an das Casinogebäude, an die Mobilitätsstation sowie an die Zuschüsse für PuK und die andere Museen, die als freiwillige Leistungen wirklich nicht zur städtischen Überschuldung passen. Im Gegensatz zu Herrn Flühr, dessen Stadtratsmandat bei der letzten Kommunalwahl ja leider nicht verlängert wurde, scheint Herr Merkelbach das Vertrauen der Wähler zu haben, weil er genau hinsieht, was da so alles in der Stadtpolitik passiert, und weil er sich nicht scheut, Probleme und Missstände anzusprechen.

Dass die Kritik berechtigt ist, wird auch dadurch bestätigt, dass die OB und die von ihr geführte Stadtverwaltung schon etliche Prozesse verloren haben – auf Kosten der Stadtkasse und damit aller Steuerzahler. Meist waren Fehlentscheidungen der OB die Ursache solcher Auseinandersetzungen, die bei rechtzeitigem Einlenken nicht geführt worden wären. Absolut unverschämt finde ich die Forderung von Herrn Flühr, dass sich die “ständigen Nörgler” auch mal konstruktiv in die Stadtratsarbeit einbringen sollen und das „zum Wohle unserer Stadt und nicht nur zum Wohle der eigenen Person.”

Mir drängt sich da doch gleich eine Frage auf: Kann Herr Flühr beim Thema „zum Wohle der eigenen Person“ vielleicht auf entsprechende Erfahrungen in seiner Zeit als Stadtratsmitglied zurückgreifen? Vielleicht stellt ihn ja die SPD bei der nächsten Kommunalwahl auf einen besseren Listenplatz. Sollte er dann gewählt werden, kann er ja zeigen, wie alles besser gemacht wird.

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09.11.21 – “Leserbrief des Karl-Josef Flühr zu Gerhard Merkelbach”
06.11.21 – “Leserbrief des Gerhard Merkelbach zum Taktieren der OBin”