Insbesondere nach der vom rheinland-pfälzischen Landtag beschlossenen Diätenerhöhung wurde dieser Vorwurf wieder einmal laut. Der Neid der Kritiker ist dabei zwischen den Zeilen deutlich herauszuhören. Das Problem ist natürlich nicht die Diät. Wer qualifizierte Politiker*Innen in Mainz wünscht, muss diese auch überdurchschnittlich bezahlen. Ungelöst sind die tatsächlich relevanten Punkte wie Nebeneinkünfte. Solange es die Mehrheit der Parlamentarier aus parteipolitischen Gründen zuläßt, dass sich in ihren Reihen Abgreifer tummeln (siehe Schutzmaskenprovisionen pp), werden alle unter Generalverdacht gestellt.
Nur einzelnen gelingt es, sich dabei so glaubwürdig und eindeutig von finanziellen Motiven zu distanzieren, wie Dr. Herbert Drumm. Das Stadtratsmitglied sitzt seit Sommer für die Freien Wähler im Landtag. Und hat aufgrund eines fleissigen und erfolgreichen Arbeitslebens die Diät aus der Staatskasse nicht nötig. Und erst recht keine bezahlten Nebentätigkeiten. Diese erbringt er wenn, dann ehrenamtlich. Wie den Tischservice für die Bad Kreuznacher Reisegruppe, die am Montag dieser Woche die Verhandlung vor dem Koblenzer Verwaltungsgericht live verfolgte und anschließend das vor Fahrtantritt ausgefallene Frühstück in einem Hotel nachholte.