Hat die SPD bei den Ippesheimern abgekupfert?

Bernd Burghardt ist der mit Abstand erfahrenste Ortsvorsteher. Der Ippesheimer hat in seiner Zeit als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker mit drei Oberbürgermeistern und einer OBin zusammengearbeitet. Und sieben Stadtratswahlen mitgemacht. Angesichts des dabei Erlebten mußte sich Burghardt schon vor langer Zeit entscheiden, wie er mit vor allem den Tiefpunkten der örtlichen Mandatsträger umgeht. Bernd Burghardt wählte den Weg mit Humor, der bekanntlich dazu führt, dass man trotzdem lacht.

Erheitert hat den Ippesheimer Ortsvorsteher daher gestern einen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion zur Kenntnis genommen. Den haben die Genossen – warum auch immer – um ein Jahr zurückdatiert (Screenshot siehe unten). Aber für die kommende Stadtratssitzung eingereicht. Darin fordert die SPD “ein attraktives und vielseitiges Freizeitgelände für den östlichen Bereich der Stadt”. Wo der zu verorten ist, stellt die SPD gleich klar: im Bereich des jetzigen Planiger Sportplatzes.

Konkret werden zehn Nutzungen benannt, die dort möglich sein sollen. Beim Lesen dieses Antrag kam Bernd Burghardt das ein oder andere sehr bekannt vor. 2018 hatten seine Ippesheimer*Innen in einer Einwohnerversammlung und Arbeitskreisen für den ausser Dienst genommenen Ippesheimer Hartplatz genau ein solches Konzept erarbeitet (siehe die fünf Grafiken in diesem Text). Sein sarkatisch zu verstehender Kommentar: “als Ortsvorsteher freut es mich natürlich, dass meine Ippesheimer mit kreativen Ideen immer einen besonderen Weitblick haben, der an anderer Stelle manchmal zu fehlen scheint.

Gerade erst werden die guten Ergebnisse des Workshops in Ippesheim erneut in ihrer uneingeschränkten Güte bestätigt: durch den wirklich kreativen Antrag der SPD zum Freizeitpark Ost. Herzlichen Dank dafür – denn jeder lebt in diesem Geschäft durch gelegentliche Wertschätzung von außen für sein Tun. Einzig bittere Pille ist die eben gerade bemerkte eigene Naivität – und das nach fast 30 Jahren Ehrenamt.

Denn ehrlich gesagt habe ich erst heute begriffen, warum sich in Ippesheim nach drei Jahren so herzlich wenig getan hat. Das knappe Geld kann aber verständlicher Weise nur einmal ausgegeben werden”. Damit jeder versteht, was er meint, hat Bernd Burghardt seinen Kommentar mit einer unmißverständlichen Überschrift versehen: “gute Ideen – neu verföhnt”. Da weiss auch die Friseurmeisterin Ihres Vertrauens, was gemeint ist.