Schreck am Samstagnachmittag: “und dann hängt da ein Leopard im Baum”

Der Schrei war überall im Krummen Kranz zu hören. Ausgestossen von einer Frau, die am frühen Samstagsnachmittag der Haus verließ, um Einkäufe zu erledigen. Unserem Fotografen, der nur wenige Meter entfernt stand, klingen jetzt noch die Ohren. Und er hat auch 30 Stunden nach dem Erlebnis noch immer dieses Bild vor Augen: eine etwa 40jährige Frau, die nach ihrem Schrei stocksteif vor dem Eingang des Hochhauses Agnesienberg 1 stand und in den wenige Meter entfernten Baum starrte.

Bewegungsunfähig vor Angst. Minuten später, als die Situation aufgeklärt war, faßte sie den Grund ihrer Panikattacke so zusammen: “und dann hängt da ein Leopard im Baum”. Wenige Tage zuvor hatte sie in einem Naturfilm gesehen, dass die auffällig gemusterten Großkatzen ihre Beute gern auf Bäumen verzehren. Und auch dort auf sie lauern. Beim Blick in den herbstlich gefärbten Baum glaubte sie nun genau einen solchen Leoparden erkannt zu haben.

Und übermäßig viel Fantasie darf der Erschreckten nicht unterstellt werden. Denn einige Meter hoch im Baum ist tatsächlich das typische Leopardenmuster zu erkennen. Es ziert allerdings nicht das Fell eines lebenden Panthera pardus. Sondern ein Kleidungsstück. Das dort – wie auch immer es dahin gekommen ist – genau so hängt, wie sich die Raubtiere in freier Natur in den Bäumen fletzen.