Würde Georg Bürger häufiger beim Seniorenbeirat auftreten, müßte dieser absehbar in einer der städtischen Turnhallen tagen. Denn sobald sich herumgesprochen hat, dass “Bürger-freundlich live” viel farbiger und interessanter ist, als die nachgefilmte Zweite-Hand-Realität auf RTL2 und Co, werden sich die Menschen aus ihren Fernsehsesseln erheben. Zumal beim Seniorenbeirat Themen angesprochen werden, die die Leute tatsächlich interessieren.
Zum Beispiel, warum es den zuständigen Behörden bisher nicht gelingt, die Mülligel zu stoppen. Gemeint ist damit die illegale Abfallentsorgung an den Altkleider- und Altglascontainern im Stadtgebiet. Georg Bürger, der als stellvertretender Leiter beim städtischen Bauhof auch Sachgebietsleiter der Stadtreinigung ist, plauderte gestern ungeschminkt aus dem Nähkästchen.
Nicht alle von ihm mitunter detaillgenau geschilderten Vorkommnisse können referiert werden, ohne bei allzu sensiblen Geschöpfen Magenkrämpfe auszulösen. Aber die Fehlbefüllung und -behandlung einer Restmülltonne, bei deren Öffnen selbst der hartgesottene Mitarbeiter leicht zurückschreckte, muss berichtet werden: “Halb voll Maden, halb voll Müll” fasste Bürger den Anblick zusammen.
Für den Seniorenbeirat sind vor allem mit Abfällen, Sperrmüll und Tonnen zugestellte Gehwege ein Thema. Aber auch die durch die illegalen Müllablagerungen beeinträchtigte Sauberkeit im Stadtdbild. Auf Vorschlag von Gernot Bach wird sich der Vorstand des Seniorenbeirates intensiver mit diesen Problemen beschäftigen. Zwar ist für Müll und illegale Ablagerungen der Landkreis zuständig. Aber die dort Verantwortlichen haben die sachliche Dimension des Problems bisher nicht erkannt. Von der politischen mal ganz abgesehen.