Aufgespiesst: Mitglied im “Orgateam Parking Day” parkt falsch

Am Samstag fand der “Parking Day” in der Mühlenstrasse statt. Zwischen dem Jugendzentrum “Die Mühle” und der Beinde ging für Autos nichts mehr. Sinn der Veranstaltung ist es, bisher rein dem Autoverkehr überlassene Innenstadtflächen als Lebensräume für Menschen zurückzugewinnen. Unter diesem Motto wurde ein buntes Angebot verschiedener Organisationen präsentiert, das sich bis zum Beginn der Kirschsteinanlage hinzog. Dort hatte sich ein Falschparker mitten auf die gesperrte Strasse gestellt. Zwar ohne Behinderung. Aber je nach dem welches Verhältnis man zu den Kontrollkräften des ruhenden Verkehrs hat: die stellen auch dafür schon mal ein Knöllchen aus.

Weils ja kein Parkplatz ist. Mitten auf der Strasse. Um dem vorzubeugen hatte die Fahrzeugführerin einen Zettel im Auto ausgelegt. “Orgateam Parking Day” war darauf in blauer Schrift zu lesen. Mal ganz unabhängig davon, dass die angegebene Tätigkeit keine Erklärung dafür darstellt, warum zum Abstellen des Cabrios nicht ein Platz im nur 200 Meter entfernten Parkhaus aufgesucht wurde. Der Zettel gibt Anlaß zu vielfältigen Interpretationen. Die Ausstellende könnte davon ausgehen, dass bei der Stadtverwaltung eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Spricht: für die eigenen Leute, auch wenn sie falsch parken, gibts keine Knöllchen.

Oder diese Person wollte einfach nur augenfällig machen, dass die Organisatoren des “Parking Day” gar nicht so autofeindlich sind, wie aus ihren inhaltlichen Forderungen von der Auto-Lobby geschlußfolgert wird. In jedem Fall wird durch dieses Verhalten in Erinnerung blieben, dass im Orga-Team des Parking Day mindestens eine Person tätig ist, die von anderen bezogen auf das eigene Auto Verhaltensänderungen fordert, zu der sie selbst nicht bereit ist. Zum politischen Schaden der vielen Engagierten etwa bei Greenpeace oder dem VCD, die persönlich vorleben, was sie anderen nahelegen.