Menschenleere Spielstrassen

So ist das eben, wenn Ideologie und Theorie von einfach strukturierten Veranwortungsträger*Innen auf die Realität treffen: peinlich. Die mit erheblichem Kostenaufwand gegen den Willen viele Einwohner*Innen als politisches Kopf-Produkt verkehrsrechtlich angeordneten Spielstrassen floppen auch im Sommer 2021. Es spielen auch weiterhin keine KInder freiwillig in den ihnen zugewiesenen Zonen. Die sogenannten Spielstrassen sind menschenleere Bereiche.

Auch eine Belebung durch Erwachsene findet nicht statt. Abgesehen von den Stunden, in denen mit erheblichem Bedtreeuungaufwand ein Bespaßungsangebot geschaffen wird, das an jedem beliebigen anderen Ort ebenfalls für Kinderfreude sorgen würde. Der Masse der Anwohner*Innen der dreieinhalb künstlichen Spielstrassen war das schon vor dem ersten Experiment im Sommer vergangenen Jahres klar. Sie wurden durch die Realität jetzt mehrfach bestätigt.

Die Bilder wurden am 28.7.2021 am späten Nachmittag aufgenommen (also nicht in der Mittagshitze). Zeitgleich spielten jeweils wenige Meter entfernt von den “Spielstrassen” Kinder im Pocket-Park in der Planiger Strasse bzw in der Sinkenotstrasse. Es gibt also Kinder, die auf öffentlicher Verkehrsfläche spielen – nur halt nicht dort, wo die Stadt für viel Geld “Ferienspielstrassen” eingerichtet hat.

Und müssen doch erleiden, dass ein total gescheitertes Projekt weitergeführt wird, weil die dafür Verantwortlichen zu unehrlich sind, ihr Scheitern einzusehen. Was natürlich Konsequenzen hat. Denn Fehler machen kann jede(r). Und die werden dann auch akzeptiert, wenn nach dem Scheitern Einsicht erkennbar wird. Wer aber auch nach dem offensichtlichsten Mißerfolg stur weiter alles schön redet, zeigt eine weitreichend Politikunfähigkeit. Diese Uneinsichtigkeit ist genau das, was die Stadtgesellschaft weiter spaltet und auseinandertreibt.