Ist Selbsthilfe die Lösung?

Im Strassenverkehr könnten alle lernen, wie schön es ist, wenn sich jede(r) an die Regeln hält. Das im Strassenverkehr erlernte Verhalten könnte dann auch in anderen Lebensbereichen genutzt werden. Eine andere Gesellschaft wäre konkret möglich. Ohne die Eigentumsverhältnisse an Produktionsmitteln zu ändern. Und ohne alle zum Gleichschritt zu zwingen.

Es müßte halt vom dafür bereits bezahlten Personal dafür gesorgt werden, dass Regelverletzungen im Strassenverkehr auch ab und zu mal geahndet werden. Davon ist in Bad Kreuznach weit und breit nichts zu sehen. Gestern Nachmittag standen auf den Behindertenparkplätzen in der Rossstrasse vier Autos. Zwei waren mit den erforderlichen Sonderparkausweisen ausgestattet. Was den Bedarf an diesen Plätzen belegt.

In zwei Pkw war die Berechtigung nicht ausgelegt. Die standen also dort, weil den Fahrzeugführer*Innen das 40 Meter entfernte Sparkassen-Parkhaus zu nah und das 400 Meter entfernte in der Mühlenstrasse zu weit weg war. Oder warum auch immer. Eines davon mit selbst gemalten Kennzeichen. Das soll gar nicht erlaubt sein… Nicht nur Betroffene sind über die Nichtkontrolle derartiger Verstösse verärgert.

Die Redaktion dieser Seite erreichen tagtäglich Hinweise auf Mißstände. Und Zuschriften, die das Versagen der Behörden deutlich kritisieren. An einigen Stellen in der Stadt findet bereits Selbsthilfe statt. Wie an der Kreuzung Wolfsheimer und Badenheimer Strasse. Weil es dort immer wieder kracht hat ein Anwohner aus Verzweiflung ein “rechts vor links” – Schild gemalt und am Träger befestigt. Ist das die Zukunft? Müssen die Einwohner*Innen die Dinge selbst in die Hand nehmen, weil Behörden untätig bleiben?