ver.di: Pflegende werben für den Pflegeaufstand

Vom 4. bis 9. Juli geht es mit dem Fahrrad quer durch Rheinland-Pfalz, von Klinik zu Klinik. Titel der Veranstaltung, die von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gesponsert wird, ist „Tour de Pflege 21“. Pflegepersonen machen sich in Mainz auf den Weg, um in einer Woche wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Sie werben für den Pflegeaufstand und rufen zur Demonstration am 11. September in Mainz auf.

Vom ZDF-Fernsehgarten, zu dem Pflegepersonen als kleines Dankeschön für ihren Einsatz besonders in der Corona-Pandemie eingeladen werden, geht es los. Um für Veränderung zu werben, wie der ver.di-Pflegebeauftragte Michael Quetting mitteilt. Am Montag früh werden der ver.di-Landesleiter Michael Blug und Julia-C. Stange vom „Pflegebündnis Pflegeaufstand“ um 7:30 Uhr vor der Unimedizin Mainz die Fahrradfahrer verabschieden.

Organisatorin der Fahrraddemonstration ist die OP-Pflegefachfrau Daiana Neher, selbst auch eine der Sprecherinnen des Pflegebündnisses. Die als Velo-Fee von Mainz bekannte Krankenpflegerin will sich nicht länger mit dem Pflegenotstand abfinden. Neher: „Mehr von uns ist besser für alle! Keine Pflegefachperson sollte mehr alleine Dienst leisten müssen. Wir kämpfen für eine tarifliche Bezahlung für alle und deutlich mehr Gehalt.“

Die Forderungen der Fahrradfahrer geht allerdings noch weiter. So wird eine bedarfsgerechte Finanzierung gefordert. Das DRG-System für die Krankenhäuser sei abzuschaffen. Für die Altenpflege will man eine solidarische Pflegegarantie. Pflegebeauftragter Quetting erläutert: „Alle Bürger*innen sollen entsprechend ihrem Einkommen einzahlen und jede*r Pflegebedürftige erhält die pflegerischen Leistungen, die er oder sie braucht.“ Wenn man alle Einkommensarten an der Finanzierung beteiligen würde, dann würden die Kosten auch stabil bleiben und die Finanzierung wäre gesichert. Nach ver.di-Berechnungen würde für 2/3 der abhängig Beschäftigten diese Pflegegarantie gerade mal 5 Euro mehr kosten.

Pflegefachpersonen und Unterstützer*innen aus ganz Rheinland-Pfalz rufen zu einem Pflegeaufstand in Rheinland-Pfalz auf; mittlerweile machen Kolleginnen und Kollegen aus 69 Pflegeeinrichtungen mit. Sie werden u.a. unterstützt von der Gewerkschaft ver.di, vom DGB, dem Bündnis 90/die Grünen, der Partei Die Linke, dem Hebammenverband, dem Sozialverband VdK und der ASF Worms.

„Die Gesamtstrecke der Tour beträgt 310, 5 km. Die Fahrer*innen werden am, Freitag, 9.7.21 um 15:30 Uhr vor dem Marienhaus Krankenhaus in Mainz, in der Goldgrube zur Schlusskundgebung erwartet. Wir rufen alle, die sich mit den Pflegepersonen solidarisch zeigen, auf, zu der Verabschiedung, Begrüßung und den Kundgebungen auf den Etappenstationen zu kommen. Eine Reihe von Persönlichkeiten haben ihr Kommen schon zugesagt“, wirbt der ver.di Pflegebeauftragte, Michael Quetting, abschließend für die Tour de Pflege 21.

Text: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich für Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen