Frontalunfall mit 8 Verletzten auf der L 236

Am heutigen Samstagnachmittag (26.6.2021) gegen 14:19 Uhr befuhr ein 81 jähriger Verkehrsteilnehmer mit seinem Pkw die L236 vom Breitenfelser Hof kommend in Richtung Waldlaubersheim. An der Einmündung zur K49 beabsichtigte er nach links in Richtung Hergenfeld abzubiegen. Hinter ihm fuhr ein 35 jähriger Pkw-Fahrer aus dem Raum Bad Kreuznach. Gleichzeitig näherte sich aus entgegengesetzter Fahrtrichtung ein VW mit sieben Insassen.

Letztendlich übersah der 81jährige Verkehrsteilnehmer den heranfahrenden VW beim Linksabbiegen, sodass der VW Fahrer eine Vollbremsung einleitete und nach links lenkte. Hierbei kollidierte der VW leicht mit dem Heck des Unfallverursachers bevor er mit dem Pkw des 35jährigen frontal zusammenprallte. Durch die Wucht des Frontalzusammenstoßes wurde der Pkw des 35jährigen in den Straßengraben befördert.

Alle 11 Beteiligten wurden zur Abklärung in die umliegenden Krankenhäuser verbracht, wobei drei Insassen schwer und vier Insassen leicht verletzt sind. Die Schwerverletzten wurden durch den Rettungshubschrauber in verschiedene Kliniken geflogen. Die drei unfallbeteiligten Fahrzeugen waren total beschädigt und nicht mehr fahrbereit.

Zur Ermittlung des genaueren Unfallhergangs wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ein Sachverständiger mit der gutachterlichen Unfallaufnahme beauftragt. Die Fahrstrecke war für Dauer der Unfallaufnahme in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden Windesheim, Guldental, Stromberg, Langenlonsheim waren mit insgesamt 40 Einsatzkräften vor Ort, ebenso wie mehrere Besatzungen des Rettungsdienstes.

Quelle und Bild: Polizeidirektion Bad Kreuznach

AKTUALISIERUNG

am 27. Juni 2021 um 23:30 Uhr:

Bernhard Schön gibt interessante Zusatzinformationen zum Unfall auf der L236

Gastbeitrag von

Bernhard Schön

Die Lage am gestrigen Samstag auf der L 236 stellte sich für die erst-alarmierten Einheiten (Windesheim, Guldental und Stromberg) wie folgt dar. An dem Unfall waren insgesamt drei Fahrzeuge beteiligt (2 Pkw, mit jeweils zwei Insassen, sowie ein VW-T-5 Bus, mit insgesamt 7 Insassen). Ich bin fast zeitgleich mit der Einheit Windesheim an der Einsatzstelle (E-Stelle) eingetroffen. Hier waren bereits zwei Rettungswagen (RTW), sowie ein Notarzt vor Ort.

Da absehbar war, dass es sich um einen “Massenanfall an Verletzten” (MANV) handelte, hat der Rettungsdienst über die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach (ILS) umgehend weitere Rettungsmittlel sowie den Leitenden Notarzt (LNA) und den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) alarmieren lassen. Desweitern wurde bei dem Stichwort “MANV” der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Werner Hofmann und sein Stellvertreter Holger Schmidt alarmiert.

Über die Leitstelle wurde umgehend der nächste verfügbare Rettungshubschrauber (in diesem Fall der Christoph 77, Uniklinik Mainz) alarmiert. In Absprache mit dem LNA, dem OrgL und dem BKI, haben wir uns sehr zeitnah entschlossen einen zweiten Rettungshubschrauber zu alarmieren. Für uns verfügbar, war der Christoph 66, welcher in Imsweiler stationiert ist. Insgesamt wurden durch den Rettungsdienst und Einsatzkräfte der Feuerwehr alle verletzten Personen notfallmedizinisch versorgt und betreut.

Um einen Überblick zu bekommen, welche Personen akut gefährdet sind, wurde durch den OrgL eine sogenannte Triage durchgeführt. So konnten wir relativ schnell feststellen, dass wir eine rote (akute, vitale Bedrohung), vier gelbe (schwere Verletzungen) und sechs grüne (leichter verletzte) Personen an der E-Stelle hatten. Durch die beiden Rettungshubschrauber (RTH) wurden zwei verletzte Personen (1 mal rot und einmal gelb) ausgefolgen.

Die akut gefährdete Person wurde in die Mainzer Universitätsklinik (Christoph 77) und eine schwer Verletzte Person ins Westpfalzklinikum Kaiserslautern (Christoph 66) geflogen. Alle weiteren, an dem Unfall beteiligten Personen, wurden “bodengebunden” mit RTW´s in die umliegenden Krankenhäuser verbracht (Diakonie, Marienwörth und Diakonie Krankenhaus-Kirn).

Für die Dauer der Behandlung und Unfallaufnahme an der E-Stelle, war die L 236 zwischen den Abzweigungen L 243 und K 49 (Richtung Breitenfelser Hof) voll gesperrt. Der Einsatz war nach ca. 120 Minuten für die eingesetzten Kräfte beendet. Außer den oben erwähnten Einsatzkräften, waren noch die Polizei, ein Gutachter, sowie Mitarbeiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) vor Ort. Die Gesamteinsatzleitung (Feuerwehr) lag bei mir, in sehr enger Absprache mit dem OrgL, LNA und dem BKI.

Bernhard Schön ist der Wehrleiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg