Anwohner- und Anlieger*Innen mußten gestern ausbaden, was die Stadt am Wochenende auf die Strasse malen ließ. Die Befürchtungen hunderter von Einwohner*Innen, die sich am Samstag und Sonntag in den Sozialen Netzwerken und bei der Redaktion dieser Seite gegen diese Form der Neuaufteilung der Verkehrsfläche an der Ausfahrt des Bourger Platzes aussprachen, trafen vielfältig ein. Das dortige Geschehen vom Montag kann unter der Formel zusammengefaßt werden: “keiner hält sich an die Beschilderung”.
Ab der Mittagszeit, das bestätigten ein halbes Dutzend Augen- und Ohrenzeugen, kam es bis zum Ende des Feierabendverkehres zu massiven Verkehrsverstössen, Hupkonzerten und Beleidigungen. Eine Mitarbeiterin dieser Redaktion, die gegen 13:40 Uhr Fotoaufnahmen des Chaos am Bourger Platz machen wollte, wurde in übler Weise verbal angegangen. Autofahrer, die krass gegen die neuen Verkehrsregeln verstießen, drohten der Kollegin Schläge und anderes für den Fall an, dass sie vom Geschehen Bilder fertigt.
Herausgeber Antonio Valentino ordnete daraufhin fernmündlich den geordneten Rückzug an. Am frühen Abend kehrte die Redaktion dann abgesichert mit einem Videodokumentationsset auf den Bourger Platz zurück. Unser Fotograf wurde zwar mehrfach angesprochen. Aber selbst die krassesten Verkehrssünder trauten sich nicht mehr verbal oder in anderer Weise über die Stränge zu schlagen. So entstanden die mit diesem Bericht veröffentlichten Fotos, die trotz absolut entspannter Verkehrslage nach 20 Uhr unfassbare Regelbrüche beweisen.
Mehrere Personen, die beruflich bedingt den Nachmittag am Bourger Platz verbrachten, stellten übereinstimmend das Fehlen von drei Personengruppen fest: weder Radfahrende, noch Polizeibeamte noch Mitarbeitende des Ordnungsamtes wurden vor Ort gesehen. Da war der Abendeinsatz der Redaktion dieser Seite zumindest in puntco Fahrradfahrer erfolgreicher. Ein einziger fuhr tatsächlich vom Bourger Platz in die Planiger Strasse. Auf dem Gehweg. Vernichtender kann das Urteil über die von Oberbürgermeisterion Dr. Kaster-Meurer ohne konkrete Absprache in den städtischen Gremien durchgesetzte Veränderung nicht ausfallen.
Gestern ganz oft zu sehen: wer die Örtlichkeit nicht kennt, fährt im falschen Kurvenradius an – und muss nachjustieren.