Wer aus der Römerstrasse oder dem Neuruppiner Platz kommend vom Bourger Platz schon mal Richtung Nahe / Wilhelmbrücke abgefahren ist, weiss das: allein das Einordnen als Linksabbieger war in den Hauptverkehrszeiten nicht leicht. Ab sofort wird es noch deutlich schwieriger werden. Auch zu verkehrsärmeren Zeiten. Denn die bisherigen Linksabbieger- und Geradeausfahrerspuren wurden auf der nördlichen Fahrbahnhälfte zusammengelegt, um in der Mitte Platz zu schaffen für einen Fahrradweg, der auffällig markiert schnurgerade über die Wilhelm- in die Planiger Strasse führt.
Dadurch wird der von der Wilhelmstrasse und aus der Beinde über den Bourger Platz fliessende Pkw-Verkehr im Vergleich zu dem aus der Römerstrasse und vom Neuruppiner Platz erheblich begünstigt. Und mitten in dem aktuellen Konfliktfeld im südlichen Bereich des Bourger Platzes, wo sich Rechtsabbieger Richtung Kreuzkirche, Geradeausfahrer und Linksabbieger einsortieren müssen, beginnt wie aus dem Nichts die Fahrradspur. Während der wenigen Minuten, die unser Fotograf am Samstagnachmittag die Markierungsarbeiten vor Ort im Bild dokumentierte, wurde er von dutzenden Passanten und aus Autos heraus angesprochen.
Wobei die Kommentare der Verkehrsteilnehmenden zwischen vielfältig ausformulierten Straftatbeständen der Beleidigung gegen die städtischen Verkehrsplaner, Frustabbau und Verzweiflung variierten. Gerade noch zitierfähig ist der Hilferuf aus einem Taxi: “Claus, stopp die Spinner”. In den Sozialen Medien explodierte das Thema im übertragenen Sinne, nachdem Augenzeugen der Markierungsarbeiten Fotos veröffentlichten. Dort wird u.a. die Frage aufgeworfen, wie man Radfahrenden zumuten kann, den Ausgangspunkt des neuen Radweges mitten in der Verkehrsfläche zu erreichen (weiterer Bericht folgt).