Mit ihrer Mehrheitsbeschaffer-Rolle bei der Verschiebung der Wahl des Aufsichtsratsvorsitzes bei der Gewobau aus der öffentlichen Stadtratssitzung hat sich die Fraktion FDP, Faire Liste und Freie Wähler einige Kritik auf sich gezogen. Bis tief ins liberale Wählerpublikum hinein, das zeigen die bei der Redaktion dieser Seite eingegangenen Leser*Innenreaktionen, hat die von der FDP nichtöffentlich ermöglichte Wiederwahl Dr. Kaster-Meurers fassungsloses Staunen bis Verärgerung ausgelöst.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass der erfahrene Fraktionschef Jürgen Eitel schnell mit einer anderen Personalie punkten möchte. Die steht bereits am Donnerstag kommender Woche an. Denn dann muss der Stadtrat – und das kann er schon aus Rechtsgründen nicht in ein Hinterzimmer verweisen – darüber entscheiden, wer ab dem 17. November 2021 Bürgermeister der Stadt Bad Kreuznach sein wird. An diesem Tag endet nämlich die achtjährige Amtszeit des Amtsinhabers. Dazu hat Eitel gestern eine Presseerklärung abgegeben.
Deren Kernaussage lautet: “unsere Fraktion hat sich entschieden bei dieser Wahl für den Bewerber Wolfgang Heinrich zu votieren. Wolfgang Heinrich ist eine Persönlichkeit mit hoher Fachkompetenz und mit großer Durchsetzungsstärke. In den ersten Jahren seiner Amtszeit hat er es geschafft, die Verschuldung unserer Stadt drastisch zu reduzieren. Wir verbinden unsere Wahl mit der Hoffnung, dass es Heinrich gelingen wird, auch während und nach der Pandemie unsere Stadt finanziell in ruhigem Fahrwasser zu halten”.