Leserbrief des Marc Bremmer: “unmoralische Berichterstattung”

Leserbrief von
Marc Bremmer

“Es muss einfach mal gesagt werden: Es ist beschämend, wie tourismus-beitrag-so-nicht über Ratssitzungen und Ausschüsse berichtet und versucht Skandale zu erschaffen. Immer wieder wird vereinfacht oder schlichtweg falsch aus den Sitzungen berichtet, nur um einem bestimmten Klientel ein Sprachrohr zu geben. Ein Klientel, dem es egal gewesen wäre, wenn Herr Rapp sich gestern mit den Stimmen der rechtsextremen AfD in den Aufsichtsrat hätte wählen lassen.

Während die Union es nämlich immer wieder schafft, sich auf Bundesebene und auch auf Landesebene von der AfD zu distanzieren, schafft dies der Ortsverband Bad Kreuznach nicht. Der eigentliche Skandal vieler vergangener Sitzungen ist, dass die CDU Bad Kreuznach kein Problem damit hat, Mehrheiten mit der AfD zu bilden. Doch darüber wird hier kein Ton verloren. Während kurze fraktionsübergreifende Besprechungen von SPD, Grüne oder Linke höhnisch betitelt werden und meinungsüberflutete „Artikel“ erhalten, werden solche Aktionen auf der anderen Seite des politischen Spektrums mit keinem Ton erwähnt.

Zum Beispiel, das Manfred Rapp nach der gestrigen Sitzungsunterbrechung den Saal mit den Worten „Werner, mach, dass deine Leute weiter wählen lassen!“ in Richtung Werner Lorenz (FDP) betrat, wird nicht erwähnt. Auch dass Teile der Union auf Kuschelkurs mit der AfD sind, scheint für die Macher dieser Seite und das Milieu, das sie ansprechen nicht zu stören. Sie scheinen in der AfD einfach nur drei weitere Stimmen auf ihrer Seite zu sehen.
Welche Seite das ist, ist jedem Beobachter sofort klar. Solch eine Berichterstattung ist nicht nur unmoralisch und unehrlich den Lesern gegenüber, sie verzerrt auch die Entscheidungsfindung und gefährdet somit direkt die Demokratie. Beste Grüße”

Marc Bremmer ist einer der Macher von kreuznachgehoert.de und hat – von der Redaktion dieser Seite von Anfang an medial unterstützt – mit einem ehrenamtlichen Projekt erstmals in der Stadtgeschichte das Nachhören von Stadtrats- und Ausschusssitzungen und damit einen erheblichen Fortschritt in Sachen Transparenz ermöglicht