Überall in Deutschland dürfte gestern Abend um kurz vor 23 Uhr der Jubel groß gewesen sein: die deutsche Mannschaft gewann in einem packenden Finalspiel die U21-Fußball-Europameisterschaft 2021. Hochverdient. Aufgrund einer fantastischen Mannschaftslei(s)tung. Und mit einem Traumtor von Lukas Nmecha.
Im Großraum Kaiserslautern-Mainz dürfte die Freude allerdings noch etwas intensiver sein. Denn ganz eindeutig ist Trainer Stefan Kuntz, der Ex-Lauterer, der Baumeister dieses Erfolges. Zum dritten Mal in Folge nach 2017 und 2019 führte er die deutsche U21-Nationalmannschaft auch 2021 in ein EM-Finale.
Als einziger U21-Trainer überhaupt verhalf er dem von ihm betreuten Team zu einem zweiten Titel. Und auch in Mainz und Umgebung dürfte die Freude einen Tick größer ausfallen. Denn mit Elfer-Killer-Torwart Finn Dahmen, dem gebürtigen Mainzer Eigengewächs (und heutigem Wolfsburger) Ridle Baku und Stürmer Jonathan Burkardt standen in der so erfolgreichen Mannschaft gleich drei Spieler aus der Landeshauptstadt.
Schon nach den Siegen gegen die in der Fachwelt stärker eingeschätzen Teams aus Dänemark und den Niederlanden hatte die internationale Presse vor allem die “beispielhafte Mannschaftsleistung” der Deutschen gelobt. Die aber auch individuelle Klasse haben. Und menschliche.
So beschrieb Siegtorschütze Lukas Nmecha sein Weltklassetor im Interview direkt nach der Siegerehrung bescheiden mit den Worten “nach dem guten ersten Kontakt mußte ich den Ball nur noch reinschieben”. Würden über diese Technik viele Spieler verfügen, müßte Fußballdeutschland Stefan Kuntz für dessen Frühstück mit Nmecha’s Vater, in dem er diesen davon überzeugte den Sohn für den DFB spielen zu lassen, nicht XXXL-dankbar sein.
Wenn die Jungs heute Mittag nach einer – es sei ihnen von Herzen gegönnt – ultralangen Nacht aus dem Bett krabbeln, sind sie übrigens nicht nur um einen Titel und die Siegprämie von 35.000 Euro reicher. Sicher fast so wichtig wie der Titel dürfte für viele Spieler sein, was ihnen ihr Erfolgstrainer vor dem Einschlafen verraten hat.
Im SAT1/Pro7-Interview hatte Stefan Kuntz gestern Abend verraten, dass er jedem Einzelnen unter 4 Augen sagen werde, “was ich am Anfang über ihn gedacht habe und was ich jetzt über ihn denke”.
