In der Einbahnstrasse rückwärts gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung

Eigentlich könnte die Kilianstrasse zum landesweiten Ausbildungsort für den Polizeinachwuchs werden. Alltäglich werden hier unzählige unterschiedlichste Verkehrsverstösse praktiziert. Vom Einbahnstrassenleugnen über das verbotene Linksabbiegen in die Wilhelm- bzw die Viktoriastrasse (Ostteil), Gehwegparken, Kreuzungsbereich zuparken, Rasen, Mißachtung der Rechts-vor-links-Regelung und viele mehr. Die örtliche Polizeiinspektion hatte schon vor Wochen angekündigt die Kontrollen in der Innenstadt zu erhöhen.

Eine Auswirkung vor Ort hatte das nicht. Das mag daran liegen, dass Streifenwagen als solche wegen ihrer auffälligen Farbgestaltung von allen, die nicht vollkommen erblindet sind, ganz gut erkannt werden. Die Verkehrssünder warten dann einfach ab, bis die Beamten weggefahren sind. Und machen dann weiter wie zuvor. Gestern wurden unserem Fotografen beide Varianten des Einbahnstrassenleugnens innerhalb von zwei Minuten vorgeführt. Zunächst der gewöhnliche Vorwärts-gegen-die-vorgeschrieben-Fahrtrichtung-Fahrer. Und dann gleich danach der raffinierte Ich-fahre-rückwärts-gegen-die-Einbahnstrasse-weil-ich-dann-weniger-auffalle-Typ.

Der hat sein Konzept allerdings nicht ganz durchgezogen. Sondern wechselte an der Eichstrasse zum Vorwärts-Fahrer. Das ist ja auch viel sicherer. Könnte ein Tipp der Bad Kreuznacher Polizeiinspektion sein: “da wir für wirksame Kontrollen keine Zeit haben bitten wir die Einbahnstrassenleugner nur vorwärts entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung zu fahren, weil dann das Unfallrisiko deutlich niedriger ist”.