Gerhard Merkelbach: „nicht vorhandene Akzeptanz der Fahrradstation“

Gastbeitrag von
Gerhard Merkelbach

An der ADFC-Umfrage haben 254 Personen aus Bad Kreuznach teilgenommen. Das ist nun aber wirklich keine statistisch repräsentative Zahl. Bei über 55 000 Einwohnern sind das nicht einmal ein halbes 0,5 Prozent der Bad Kreuznacher! Wenn man bei den älteren Bürgern, die kein Fahrrad mehr fahren, eine Umfrage zu den Pop-Up-Radwegen oder zur Luxus-Fahrradstation durchführen würde, wäre die Zahl der teilnehmenden Personen um ein Vielfaches höher. Man könnte auch mal eine Umfrage zum Verhalten von Radfahrern in der Fußgängerzone starten.

Diese geringe Zahl an Umfrageteilnehmern bzw. Radfahrern spiegelt auch die geringe bis gar nicht vorhandene Akzeptanz der Fahrradstation wieder, die zu 99 Prozent leer steht, aber 3,4 Millionen Euro an Steuergeldern verschlungen hat, die hauptsächlich die Nichtradfahrer bezahlen müssen. Damit hätte man auch Sinnvolleres für alle Bürger finanzieren können. Jetzt auch noch mehr Radwege zu fordern, natürlich auf Kosten aller Steuerzahler, ist meines Erachtens dreist. Denn wenn die Fahrrad-AG schon bei der Planung der Fahrradstation interveniert hätte, wäre dem Bad Kreuznacher Steuerzahler viel Geld erspart geblieben.

Von diesen 3,4 Millionen Euro hätte man bestimmt sehr viele Radwege bauen können. Währen diese dann richtig ausgelastet, hätte man auch mal über eine den Zahlen angemessen dimensionierte Mobilitätsstation nachdenken können. Das Argument, dass das Bundesverkehrsministerium ab März ein 45-Millionen-Euro-Förderprogramm „Radwegenetz Deutschland“ aufgelegt hat, hört sich gut an. Ich kann mich auch erinnern, dass dem damaligen Stadtrat bei der Mobilitätsstation auch vorgegaukelt wurde: „Es ist ein Geschenk vom Himmel gefallen“ – nämlich 900 000 Euro Förderung.

Aber dass die restlichen 2,5 Millionen Euro und die Folgekosten die Bad Kreuznacher Bürger und Steuerzahler berappen müssen, wurde bewusst verschwiegen. Statt dessen hieß es später: „Der Stadtrat hat ja zugestimmt.“ Ein weiteres Beispiel für Geldverschwendung ist der doppelseitige Radweg in der Bosenheimer Straße, der fast nie benutzt wird, aber hauptsächlich von den Anliegern bezahlt werden soll. Hier sollten doch mal die Fahrrad-AG bzw. Herr Holste darauf achten, dass hier nicht permanent gegen die Fahrtrichtung gefahren wird”.

Gerhard Merkelbach: “wenn rücksichtlose Radfahrer mit ihren am Geländer angeketteten Drahteseln die Fußgänger behindern und gefährden, anstatt ihre Räder in der benachbarten Mobilitätsstation abzustellen, besteht akuter Handlungsbedarf”.