Fahrradfahrer*Innen bekommen Vorfahrt längs der Mannheimer Strasse

Im einwohner*Innenstarken Süden des Stadtgebietes gibt es zwei Hauptverkehrsrichtungen für den Pkw-Verkehr: Nord-Süd (auf der Dürer, der Alzeyer, der Mannheimer und der Rheingrafenstrasse) und Ost-West (auf der Ring-, der Rhein-, der John-F.-Kennedy-, der Schumannstrasse und im Pfalzsprung). Eine der beiden Knotenpunkte mit der größten Verkehrsbelastung ist die Kreuzung Rhein- und Mannheimer Strasse süd-westlich des Friedhofes. Die bisherige Verkehrsregelung wird von einigen Verkehrsteilnehmer*Innen, die in Fahrtrichtung Ost-West unterweges sind, nicht beachtet.

Obwohl in der Rheinstrasse unübersehbare STOP-Schilder stehen, rollen rücksichtslose Verkehrsteilnehmer*Innen alltäglich einfach ohne anzuhalten durch. Die Folge: es kracht regelmäßig. Weil die vorfahrtsberechtigten Stadtauswärtsfahrer auf der Mannheimer mitunter flott unterwegs sind, kommt es auch zu Personen- und nicht nur zu Sachschäden. Selbst ein Streifenwagen der Polizei wurde bereits platt gemacht. Die Verkehrsfachleute suchten jahrelang nach einer Lösung. Vorschläge gab es viele: Beampelung, Zebrastreifen und ein Kreisel.

Wegen der niedrigeren Folgekosten und der Vorteile für den Verkehrsfluss wurde im Herbst letzten Jahres im Planungsausschuss (PLUV) ein Verkehrskreisel ins Auge gefaßt. Nachdem die von Norbert Olk, dem früheren Chef des Landesbetriebes Mobilität (LBM) vorgeschlagene kostengünstige Lösung an einem Besserwisser der Stadtverwaltung in verantwortlicher Funktion scheiterte, kam nur noch eine große, teure Variante in Frage. Diese wird statt 2.000 Euro rund 200.000 Euro kosten. Und wurde am vergangenen Mittwoch im PLUV vorgestellt.

Das wichtigste Detail der neuen Verkehrsführung ist: Radfahrer*Innen erhalten längs der Mannheimer Strasse Vorfahrt. Um jene Autofahrenden, die schon die bisherige eindeutige Regelung schlicht mißachten, künftig zu einer korrekten Fahrweise anzuhalten, wird gemäß Verwaltungsvorschlag der Radweg aufgepflastert. Die Radler können so einfach bergab ebenerdig durchbrummen. Nicht aufgepflastert wird rechtzeitig vor der Kreuzung (ggf zusätzlich) die Rheinstrasse. In anderen Kommunen werden solche Ergänzungs-Schwellen eingebaut, um die Aufmerksamkeit der Autofahrenden VOR dem Radweg zu erzeugen.

In Bad Kreuznach werden jene Autofahrenden, die schon bisher rücksichtslos Regeln mißachtet haben, um 2 oder 3 Sekunden schneller am Ziel zu sein, im Ernstfall erst merken, dass sie auf einen Radweg aufgefahren sind, wenn ihnen der vorfahrtsberechtigte Radfahrende in die Fahrertür knallt. Diese Gefahr wurde im Ausschuss nicht angesprochen. Aber andere Bedenken wurden erörtert – und von der Mehrheit verworfen (weiterer Bericht folgt).

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

19.10.20 – “Norbert Olk spart der Stadt einige zehntausend Euro”
04.10.20 – “Ein Kreisel soll die Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse entschärfen”