“Wege aus der Krise” in den Juni verschoben

Erwartungsgemäß weltweites Interesse hat unsere gestrige Ankündigung des Dr.-Vesper-Vortrages “Wege aus der Krise” ausgelöst. Reaktionen aus Bangladesh, Peru, von den Seychellen, aber auch aus London und New York trafen dutzendfach im Redaktionspostfach ein. Ein pakistanischer Geschäftsmann hat uns für einen Mitschnitt 500 Dollar angeboten. Vorkasse. Mehrfach wurde um eine Videodatei gebeten. Klar. Die Menschen haben Probleme. Der letzte Messias ist nun auch schon fast 2.000 Jahre tot.

Und wenn dann einer mit diesem unbescheidenen Anspruch auftritt, nach Monaten des Herumirrens in der Unsicherheit den Ausweg aufzuzeigen, dann schafft das Interesse. International beachtet wird allein schon der Name der städtischen Gesellschaft, die sich GuT abkürzt. Der Eindruck bei den nicht Deutsch-Muttersprachlern ist: da das eine Kommune so macht, muss es ja richtig gut sein. Wenn all diese Menschen erst einmal erfahren, dass es sich diese Region leisten kann, auf die Bundestagskandidatur eines solchen Heilsbringers zu verzichten, werden die in Erfurcht erstarren.

Dr. Michael Vesper kam gestern nicht zu Wort.

Und dann Pilgerreisen nach Bad Kreuznach veranstalten. Im Nachhinein wird sich dann herausstellen, dass die Kritik an dem Protzbau (und dessen Lage), in dem die städtischen Tourismusförderer untergebracht sind, vollkommen unberechtigt ist. Die Nähe zu Nahe und Therme erlaubt ein Angebot esoterischer Wasserspiele, mit deren Einnahmen die Stadt saniert werden kann. Dr. Michael Vesper wird, kommt es so, schon bald mit Stadtgrössen wie Dr. Prieger und Dr. Aschoff auf einer Stufe stehen. Natürlich mit Denk-Mal und allem Pipapo.

Es werden also schöne Wochen der Vorfreude. Denn die “Wege aus der Krise” werden erst in der Sitzung des Finanzausschusses im Juni offenbart. Die städtischen Finanzfachleute mußten sich gestern stundenlang mit banalen Millionen-Defizit-Problemen beim ÖPNV beschäftigen. Und verschoben daher auf Vorschlag von Bürgermeister Wolfgang Heinrich einmütig den Blick auf die Lösung. Was zeigt: so schlecht kann es uns gar nicht gehen. Denn man muss es sich leisten können, “Wege aus der Krise” einen Monat später anzugehen.