Stadtverwaltung ist für Dreckecke verantwortlich

Am vergangenen Dienstag war auch das ein Thema im Wirtschaftsförderungsausschuss: die Aufwertung der Innenstadt. Einer der Vorschläge, die Beigeordneter Markus Schlosser am 15. April bei einem Treffen von Einzelhandels-Akteuren einsammelte: mehr Sauberkeit und Dekorierung der öffentlichen Bereiche. Wie es geht, machte der städtische Bauhof vor. Seit dem dessen Sonder-Tonnen in der Fußgängerzone und am Kornmarkt stehen, ist dieser Bereich wesentlich müllärmer. Schade nur, dass die Kosten dafür nicht die Verursacher und Innenstadt-Akteure zahlen.

Sondern die Steuerzahler*Innen. Also auch die Menschen in den Ortsbezirken und der Südstadt, die damit gar nichts zu tun haben. Noch krasser sind jene Grundstücke im Stadtbesitz, die von Passanten als Dreckecken wahrgenommen werden. So die Einzäunung vor dem Casino-Gebäude. Die Winterstürme, die die ohnehin häßlichen Werbetransparente zerissen und einiges an Baustelleninterieur umgeworfen hatten, sind seit vielen Wochen vorbei. Die Schäden allerdings bis heute nicht beseitigt. Und so präsentiert sich eine der Haupteinfahrten in die Innenstadt genau so, wie die Innenstadt-Akteure dies gerade nicht wünschen.

Markus Schlosser sieht das jeden Tag. Denn sein Arbeitsplatz ist im ehemaligen Telekom-Gebäude (Brückes 2-8). Genau gegenüber vom Casino-Gebäude auf der anderen Strassenseite. Schlosser persönlich hat Glück. Sein Bürofenster ermöglicht einen Blick auf die Schokoladenseite der Stadt. Trotzdem sollte es der Beigeordnete als Verpflichtung erkennen, die im städtischen Wirtschaftsförderungsausschuss von ihm vorgetragenen gemeinsamen Ziele der Wirtschaftsförderer wenigstens auf Grundstücken der Stadt umzusetzen.