Polizei will in der Innenstadt genauer hinschauen

Von unserem Mitarbeiter
Gerd Cremer

Diese Seite setzt es Tag für Tag ins Bild: von der Wilhelmstrasse wird gegen die beschilderten Verkehrsregeln links abgebogen. Etwa in die Planiger Strasse, auf den Bourger Platz und in die Kirschsteinanlage. Und von dieser, aus der Kilianstrasse und aus der Mühlen- auf die Wilhelmstrasse. Das führt dort nur selten zu Unfällen. Aber die Polizei hat erkannt, dass eingeübtes und daher dann schnell mal wiederholtes Fehlverhalten sich eben doch irgendwann in der Verkehrsstatistik niederschlägt. Und daher auch diesen Verstössen den Kampf angesagt.

“Verbesserung des Verkehrsklimas durch die Förderung regelkonformen Verhaltens in den Innenstädten” heisst das Verkehrskonzept, das in diesem Jahr in den Innenstädten von Mainz, Worms und Bad Kreuznach im Fokus steht. In einem Pressegespräch in der vergangene Woche kündigte der Leiter der örtlichen Polizeiinspektion, Christian Kirchner, entsprechende Kontrollmaßnahmen an. Und tatsächlich. Zum Beispiel am Montagnachmittag waren die Sicherheitskräfte am Ort des Geschehens in der Kirschsteinanlage. Aber wie es oft im Leben so ist: es kommt aufs Timing an. Die Kontrollrunde unter den Zierkirschen drehte die Streife um 16:58 Uhr.

Auf dem Bild gut zu erkennen: der Pfeil auf dem Boden zeigt nach rechts, der Blinker ist nach links gesetzt …

Drei Minuten später dann ein veritabler Linskabbieger aus just der Kirschsteinanlage. Der hat sogar minutenlang ordnungsgemäß nach links geblinkt. Bevor er dann entgegen der Beschilderung und des Hinweispfeiles auf dem Strassenbelag ordnungswidrig abbog. Und auch einige Minuten vor der Kontrollfahrt zeigten Einbahnstrassenleugner und verbotswidrige Linksabbieger im Pariser Viertel, wer auf der Strasse das Sagen hat. In dem Pressegespräch hat die Polizei betont, dass die Unfallentwicklung insgesamt sehr positiv ist.

… und dorthin fährt der Pkw dann auch. Was kein Einzelfall ist …

Trotzdem sei es weiterhin das Ziel aller Beteiligten in der Verkehrssicherheitsarbeit die Unfallzahlen weiter zu reduzieren und eine harmonische Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen. Hierbei würden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. So werden gemeinsam von Radfahrern und Fußgängern genutzte Verkehrsbereiche sowie Fußgängerüberwege und Fußgängerfurte an Kreisverkehren überwacht. Ebenso wird das Beachten von STOP-Schildern und Grünpfeilschildern kontrolliert und auch die Personensicherung, Handynutzung und Auto-Tuning finden sich in dem Überwachungskonzept wieder.

… denn nur rund 20 Minuten zuvor machte es ein anderer Fahrzeugführer …

In der vergangenen Woche wurden diesbezüglich zwei Auftaktveranstaltungen durchgeführt. Es wurden mehrere Kontrollstellen an verschiedenen Örtlichkeiten eingerichtet. Im Rahmen der beiden Kotrolltage wurden insgesamt 99 Fahrzeuge kontrolliert. Hierbei wurden in Bezug auf die Personensicherung 26 Gurtverstöße festgestellt. 11 Fahrzeugführer nutzten verbotswidrig ein Mobiltelefon während der Fahrt. Weiterhin wurden fünf Rotlichtverstöße geahndet und jeweils zwei Fahrzeugführer verhielten sich an einem Grünpfeilschild bzw. einem STOP-Schild nicht regelkonform und überfuhren diese ohne vorher anzuhalten.

… ebenso. Und weg war er.

Acht Radfahrer missachteten das Radfahrverbot in der Fußgängerzone. Entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden eingeleitet. Gegen einen Fahrer eines E-Scooters wurde eine Strafanzeige wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz aufgenommen, da am E-Scooter kein gültiges Versicherungskennzeichen angebracht war. “Die Vielzahl der festgestellten Verstöße zeigt, dass sich einige Verkehrsteilnehmer nicht regelkonform verhalten”. Diese Aussage der Polizei kann die Redaktion dieser Seite nur ausdrücklich unterstreichen.

Auch die Einbahnstrassenleugnung (das Bild entstand ebenfalls am Montagnachmittag dieser Woche) steht – insbesondere in der Kilianstrasse – hoch im Kurs bei den Bad Kreuznacher Autofahrer*Innen.

Und gibt daher deren Appell “an die gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer, um hierdurch das Verkehrsklima nachhaltig zu verbessern”, gern weiter. Denn auch diese Feststellung der Polizeiinspektion ist zutreffend: “jede(r) kann durch sein Verhalten einen Beitrag zur Verbesserung des Verkehrsklimas leisten!”