Corona-Hot-Spot Kirn: Landrätin spricht von “erheblichen Neuinfektionen”

Tagelang lag der Landkreis Bad Kreuznach weit unter Landes- und Bundesdurchschnitt. Das ist ab heute vorbei. Denn in der Stadt Kirn und den Dörfern drumherum gibt es “erhebliche Neuinfektionen”. Das hat Landrätin Bettina Dickes gestern Abend über ihren Facebook-Account bekannt gegeben. Details sollen in einer eilig von gestern auf heute anberaumten Pressekonferenz veröffentlicht werden. Bereits gestern Nachmittag hatte die Stabsstelle Corona der Kreisverwaltung einen ersten Warnhinweis abgegeben.

 

Demnach kam es in der Verbandsgemeinde Kirner Land zu einem “diffusen Ausbruchsgeschehen”. Dieses erstreckt sich nach Kenntnis der Kreisverwaltung “auf mehrere Großfamilien, die Kindertagesstätte Kirn-Sulzbach und eine Glaubensgemeinschaft”. Bereits am Dienstag seien daher “150 Corona-Tests in der Kindertagesstätte durchgeführt” worden. Deren Ergebnisse lagen gestern bis zum Stichzeitpunkt 14 Uhr nicht vor. Daher sind dutzende positiver Tests nicht in den heute veröffentlichten Zahl enthalten.

Bettina Dickes dazu ganz offen: heute “werden hier noch viele dazukommen”. Die Stabsstelle sei weiterhin damit beschäftigt die Zusammenhänge zu recherchieren. Die Landrätin kündigt an: “Es ist davon auszugehen, dass wir heute deutlich über eine 100er Inzidenz kommen”. Andreas Schnorrenberger verfügt ebenfalls über erhebliche Hintergrundinformationen. Mit einem Post in seiner Facebook-Gruppe “Mein Bad Kreuznach”, der immerhin über 21.000 Menschen beigetreten sind, deutet er die Konsequenzen aus der Kirner Situation für den gesamten Landkreis an:

Schnorrenberger: kreisweiter Lockdown steht bevor

“Kreisweiter Lockdown wegen Großausbruch in Kirn steht bevor!” Schnorrenbergers Rechnung ist leicht nachvollziehbar. Wegen der zuvor kreisweit sehr niedrigen Werte werden die sprunghaft gestiegenen Zahlen in und um Kirn dazu führen, dass die Inzidenzwerte mindestens sieben Tage lang deutlich über 100 liegen. Selbst wenn es gelingen sollte eine weitere Verbreitung zu verhindern. Am vierten Tag nach drei 100er-Überschreitungen folgt zwingend die Ausgangssperre.