Hochstätten liegt im Nordpfälzer Bergland. Die kleine Gemeinde hat rund 650 Einwohner*Innen. Auch wenn es bis zur Stadtgrenze von Bad Kreuznach nicht mal fünf Kilometer sind, ist das kleine Dorf in der Kreisstadt kaum bekannt. Und doch war Hochstätten am Montag Thema im städtischen Finanzausschuss. Hintergrund: der hiesige Abwasserbetrieb gibt in der pfälzischen Gemeinde rund eine Million Euro aus.
Denn das Schmutzwasser aus Hochstätten wird in der Bad Kreuznacher Kläranlage gereinigt. Und daher ist die Stadt auch für die Unterhaltung der Rohre, Kanäle, Pump- und Hebewerke zuständig. Da liegt laut Rainer Gerlach, dem technischen Leiter des Abwasserwerkes, einiges im Argen. So müssen Hausanschlüsse, die zu weit in den öffentlichen Kanal ragen, zurückgebaut werden. Und dringend erforderlich sind zur Aufrechterhaltung der Abflussleistung Reinigungsarbeiten.
Um die Kosten überschaubar zu halten, soll die Sanierung per Roboter erfolgen. Möglichst im Sommer. Denn Höchstätten hat kein Problem mit Grundwasser. Also andererseits schon. In der Hochstättener Gemarkung steht das Grundwasser sehr hoch. Was gut ist für die Vegetation. Und schlecht für Tiefbauarbeiten. Die gestalten sich nämlich im feuchten Boden viel schwieriger und damit teurer als im trockenen.
Um in der warmen und regenärmeren Jahreszeit bauen zu können, müssen jetzt Ausschreibungen erfolgen und Aufträge vergeben werden. Das ist kommunalrechtlich eigentlich nur möglich, wenn der Stadthaushalt von der ADD genehmigt wurde. Was aktuell noch nicht der Fall ist. Daher hat die Verwaltung dem Finanzausschuss eine Alternative vorgeschlagen. Eine Sondergenehmigung, die es ermöglicht, mit der Ausschreibung des Projekts Robotersanierung in Hochstätten sofort zu beginnen.
Die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker stimmten diesem Vorschlag einstimmig zu. Was Bürgermeister Wolfgang Heinrich zu dem freudigen Ausruf motivierte: “wir tun auch was für die Dörfer”. Die bzw deren Grundstückseigentümer und Mieter dafür aber auch Abwassergebühren zahlen. Mit der Sicherheit, dass ihre Schmutzwässer in einer modernen, betriebssicheren und umweltgerechten Anlage geklärt werden.