Falschparker – Report (67)

Es ist schon jetzt ein Symbolbild. Der Falschparker auf dem Gehweg in der Salinenstrasse östlich der Einmündung der Schossstrasse. Denn auf diesem Eckgrundstück entstehen einige Neubauten mit zusammen über 50 Wohneinheiten. Wer in seiner Nachbarschaft nachzählt, wird schnell feststellen: 50 Wohnungen bedeuten mindestens 75 Autos. Ohne Besucher, Gäste, Handwerker, Lieferanten. Nicht in diesen Neubauten.

Dort wird nur rund die Hälfte der mindestens benötigten Parkplätze entstehen. Bauherren, Stadtverwaltung und Stadtrat tun dort so, als wäre die Verkehrswende bereits Realität. Wenn die Häuser gebaut und bezogen sind, wird Karl-Heinz Delaveaux (FWG / BüFEP) recht behalten: noch in mehr als zehn Jahren werden die Menschen Autos fahren. Und daher für diese Parkplätze benötigen. Auch in der Innenstadt.

Und wenn es die wegen ideologischer statt menschlicher Stadtplanung auf dem eigenen Grundstück nicht mehr gibt, wird eben auf anderen geparkt. Was zudem viel billiger ist. Denn, wie schon gestern in der Salinenstrasse, finden Kontrollen nicht statt, solange das Bad Kreuznacher Ordnungsamt dafür zuständig wäre. Ähnlich ärgerlich ist das Totalversagen der Verantwortlichen beim Schutz des ÖPNV.

Geplappert wird von immer mehr Passagieren in Bussen. Es spricht zwar nichts dafür, dass es so kommen wird. Aber wenn die Einwohner*Innen Bad Kreuznachs die entsprechenden Pläne von SPD, Grünen und Linken widerspruchslos hinnehmen und für leere Busse jährlich Millionnen-Zuschüsse zahlen wollen – bitte schön. Zu denken geben sollte den Menschen allerdings, wie die Stadt mit den Bushaltestellen umgeht, an denen diese Busse halten sollen.

Die Verwaltung nimmt nämlich hin, dass Bushaltestellen als Auto-Sonderparkzonen genutzt werden. Angefahren übrigens, wie in der Hochstrasse fast täglich zu sehen, von beiden Seiten. Und natürlich fühlt sich niemand in den kommunalen Gremien dafür zuständig. Obwohl diese Seite die entsprechenden Bilder seit drei Jahren veröffentlicht, wurde das Problem noch kein einziges Mal in einem Ausschuss thematisiert.