Werden die Einbahnstrassenleugner von korrupten Beamten gedeckt?

Diese Leser-Frage wurde uns gestern gestellt. Ein im Kreisgebiet wohnender Pensionär nahm die Berichterstattung dieser Seite zum Anlaß, sich gestern vor Ort in der Kilianstrasse ein eigens Bild zu machen. Und war über seine persönliche Beobachtung erschüttert. In 44 Minuten fuhren neun Pkw gegen die Einbahn- zur Wilhelmstrasse. Drei aus der Schöffenstrasse, sechs von der Eichstrasse kommend. “Werden die Einbahnstrassenleugner von korrupten Beamten gedeckt?” war anschließend höflich ausgedrückt seine Frage.

Unser Leser zählte mittags. In der Hauptverkehrszeit ab 16 Uhr rollen in der Kilianstrasse mehr Autos in westliche Richtung (gegen die Einbahnstrasse) als in östliche.

Die beiden Prachtexemplare oben und unten passierten die Kreuzung gestern Nachmittag innerhalb von 10 Sekunden.

Wir antworten darauf mit einem klaren “Nein!” Nach unserer Einschätzung ist es viel schlimmer. Die unterlassene Kontrolle ist nach unserer Einschätzung auf vollständiges Desinteresse der zuständigen Behörden an diesem Thema zurückzuführen. Bis heute wurde dort von einem Einbahnstrassenleugner halt noch niemand totgefahren. Und solange das so bleibt, kümmert es die Verantwortlichen nicht. Obwohl Verkehrspsychologen darauf hinweisen: wer bei kleineren Verstössen den Regelbruch einübt, verstösst irgendwann dann auch gegen relevantere Bestimmungen.