Peinliche Panne in Planig: alle haben den Pachtvertrag – nur der Pächter nicht

Über die große Linie sind sich eigentlich alle einig. Die TSG Planig pachtet den städtischen Sportplatz. Das ermöglicht die zeitnahe Sanierung des maroden Kunstrasens. Für diese Lösung hatte sich Thomas Forsch, der rührige TSG-Vorsitzende, bereits im Sommer vergangenen Jahres stark gemacht. Zunächst in Eigeninitiative hatte Forsch die Sanierungsbedürftigkeit des Platzes fachgutachterlich feststellen lassen. Und dann ein Lösungskonzept erarbeitet. Bei der für die Förderung zuständigen Kreisverwaltung rannte Forsch nach eigener Darstellung offene Türen ein.

Thomas Forsch (vorn) erläuterte dem Ortsbeirat die bisherige Entwicklung und die Hintergründe zum Pachtvertrag für den Sportplatz.

Der Förderantrag wurde fristgemäß bereits im Herbst 2020 auf den Weg gebracht. Die Kreisgremien befürworteten die Priorität. Und nunmehr steht die Genehmigung durch das Innenministerium kurz bevor. Das berichtete der TSG-Vorsitzende heute Vormittag (Samstag, 13. März 2021) dem Planiger Ortsbeirat. Nicht ohne die Kreisverwaltung und Landrätin Bettina Dickes für deren Engagement und Unterstützung noch einmal ausdrücklich zu loben. Und dann kam zur Sprache, warum der Planiger Ortsbeirat mit dem Vorgang befaßt wurde.

Peter Steinbrecher erkannte sofort das Problem der Genehmigung eines nicht fertig ausgehandelten Vertrages …

Gemäß Aufforderung der Stadtverwaltung sollte dieser dem Pachtvertragsentwurf zustimmen (siehe gesonderter Bericht “CDU setzt Transparenz beim Pachtvertrag durch” in der Sonntagsausgabe). Als Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf den TSG-Vorsitzenden um dessen Stellungnahme zum Vertragstext bat, antwortete der mit entwaffnender Offenheit: “der Pachtvertrag liegt mir offiziell nicht vor”. (Anmerkung der Redaktion: der Pachtvertrag ist auf der Stadtseite mit allen Details veröffentlicht). Um dann an einem konkreten Punkt aufzuzeigen, warum dieser Aspekt “rausverhandelt” werden müsse.

… und überzeugte gemeinsam mit Gerhard Merkelbach …

Peter Steinbrecher, Gerhard Merkelbach (beide Faire Liste), Björn Wilde, Ahmet Dasli (beide SPD) und Dr. Peter Metzger (CDU) erkannten sofort das Problem: der Ortsbeirat hätte einem Vertrag zugestimmt, der noch gar nicht ausverhandelt ist und bei dem Veränderungen höchst wahrscheinlich sind. “Eigentlich peinlich für die Stadtverwaltung” merkte dazu ein Ortsbeiratsmitglied am Rande der Sitzung an. Einem Vorschlag von Peter Steinbrecher folgend wurde daher in Abänderung des Beschlußvorschlages einstimmig beschlossen, die Zustimmung an ein Einvernehmen zwischen den beiden Vertragsparteien Stadt und TSG zu knüpfen.

… und Ahmet Dasli die anderen Ortsbeiratskollegen von einer Anpassung des Beschlußvorschlages. Wieso die Stadtverwaltung den von ihr veröffentlichten Pachtvertrag der TSG PLanig als Vertragspartner nicht zur Verfügung gestellt hat und auch die abschliessenden Verhandlungen bisher nicht stattgefunden haben, blieb in der Ortsbeiratssitzung offen.