Seebrücke lobt Schöneberger Dorfgemeinschaft

SCHÖNEBERG – Die Initiative Seebrücke Bad Kreuznach begrüßt die Aufnahme der ersten Flüchtlinge aus Moria im Landkreis Bad Kreuznach. Der Kreistag hatte im September vergangenen Jahres beschlossen, dass 10 Flüchtlinge zusätzlich aufgenommen werden sollen. Die Aufnahme der fünfköpfigen Familie aus Afghanistan sei ein deutlicher Schritt auf dem Weg, den Landkreis Bad Kreuznach zum „Sicheren Hafen“ zu machen.

“Wir freuen uns über das Engagement der Dorfgemeinschaft, die die neuen Nachbarn aus Moria liebevoll und engagiert willkommen geheißen hat. Wir begrüßen es, wenn eine Dorfgemeinschaft Verantwortung für eine menschlichere Welt übernimmt und fremden Menschen Schutz und Sicherheit bietet. Wir hoffen, dass die neuen Dorfbewohner*innen nun gut ins Dorfleben integriert werden”, stellt die Initiative Seebrücke Bad Kreuznach dazu fest.

So wichtig wie die erste, spontane Hilfsbereitschaft im Sammeln von Gegenständen und der handwerklichen Verschönerung der Wohnung sei eine langfristige Unterstützung bei der Integration durch Begegnungen und Begleitung im Alltag. Die Menschen können hierdurch schneller die ihnen fremde Sprache erlernen, die ja der Anfang für alles Weitere ist. Bei der Vermittlung und dem Aufruf zur Hilfe war die Stromberger Flüchtlings-Initiative „Ich bin dabei“ sehr aktiv.

Mit großem Engagement haben die Ehrenamtlichen dazu beigetragen, dass die neuen Mitbürger hier gut ankommen konnten und sich gleich in Schöneberg wohlgefühlt haben. In einem anderen aktuellen Fall, den die Initiative begleitet, geht es um eine junge Frau mit Kind aus Afghanistan, die vor der Abschiebung nach Ungarn bedroht ist. “Hier wäre die nächste konkrete Situation, wo Menschlichkeit unser Handeln prägen sollte,” meint dazu die Initiative Seebrücke Bad Kreuznach.

In Ungarn gebe es keine ausreichende Unterstützung für die Menschen. Gerade Frauen und Kinder seien in solchen Lebenssituation besonders auf Schutz angewiesen. Um den Landkreis Bad Kreuznach zum „Sicheren Hafen“ zu machen, muss dies der Kreistag beschließen. Die Initiative Seebrücke Bad Kreuznach fordert eine solche Erklärung des Kreises, mehr Menschen aus Notsituationen (anerkannte Flüchtlinge) aufzunehmen und den Menschen hier eine neue Perspektive und Heimat zu geben. Inzwischen haben sich 16 Kommunen in Rheinland-Pfalz zu sicheren Häfen erklärt.

Das Bundesland hat sich bereit erklärt, 250 Flüchtlinge aus Lagern wie Moria aufzunehmen – das Bundesinnenministerium ließ sich nur ansatzweise darauf ein. “Angesichts der menschenunwürdigen Zustände in Lagern wie Moria ist die Aufnahme von Menschen in Not ein Gebot der Humanität. Wir würden erwarten, dass der Landkreis nun handelt und seine grundsätzliche Bereitschaft zum Sicheren Hafen Bad Kreuznach erklärt”, hofft die Initiative Seebrücke Bad Kreuznach.