Bettina Dickes würde das Impfzentrum gern auslasten

Die ersten Wochen im Landesimpfzentrum in Bad Sobernheim sind vorüber, die Bilanz ist gut. „Wir haben bis einschließlich Donnerstag mehr als 6.400 Impfungen im Impfzentrum durchgeführt“, erklärt Landrätin Bettina Dickes. Sie freue sich, dass es zumindest stetig mit dem Impfprozess im Landkreis vorangehe, auch wenn nun wieder ein paar Tage ohne Impfungen bevorstehen. „Nachdem bereits am gestrigen Freitag das Impfzentrum geschlossen blieb, werden auch kommende Woche nur bedingt Impfungen stattfinden“, so die Landrätin. Am Montag sei nur ein halber Impftag geplant.

„Hierbei handelt es sich um noch verbliebene Zweitimpfungen von rund 70 Personen mit dem Impfstoff von Biontech“. Dienstag bis einschließlich Donnerstag ist das Impfzentrum dann komplett geschlossen, ehe der Betrieb am kommenden Freitag wieder anläuft. „Hintergrund solcher Schließtage ist in aller Regel die bestehende Impfstoffknappheit“, so die Landrätin. Gerade Personen, die wegen des Alters keinen AstraZeneca-Impfstoff erhalten können, müssten daher weiterhin Geduld bis zum Ersttermin mitbringen. Zumindest den gesamten März wird es voraussichtlich noch dauern, die die Generation 80+ aus der ersten Prioritätsgruppe die Erstimpfung erhalten wird.

„Das ist natürlich nicht schön, mir wäre es auch lieber, wenn bereits alle aus der ersten Prioritätsgruppe wenigstens bereits die Erstimpfung erhalten hätten“. Dabei macht die Landrätin deutlich, den Frust der Menschen zu verstehen, die sehnsüchtig auf den ersten Piks warten. „Ich habe es bereits mehrfach gesagt, auch mir wäre es lieber, wenn wir schon seit Wochen im Impfzentrum auf Volllast fahren könnten. Durch die Impfstoffknappheit ist dies aber noch nicht möglich“. Zugleich wirbt sie um Geduld und Verständnis.

„Wir sind schon die ersten wichtigen Schritte im Landkreis in dieser Impfkampagne gegangen und gehen, immer so schnell wie möglich, weiter voran“. Zugleich versichert die Landrätin, dass im Impfzentrum es bislang immer gelungen ist, zugesicherte Impfstoffkontingente schnell zu verarbeiten, um Termine zu ermöglichen. Dies habe sich auch daran gezeigt, dass in den vergangenen Tagen parallel zwei Impfstoffe in Bad Sobernheim verimpft wurden. „Seit dem vergangenen Samstag wurde an fünf Tagen im Impfzentrum in zwei Impfstraßen, getrennt nach Impfstoffen, zeitgleich geimpft.

Fast 500 Impfungen wurden alleine am vergangenen Montag durchgeführt – und das in nur einer Schicht“. Es zeige, dass die Kapazitätsgrenze in Bad Sobernheim bei weitem noch nicht erreicht ist. „Nach wie vor wird in eher bedächtigem Tempo geimpft, was sich allein an der Impfstoffknappheit orientiert“. So würden aktuell zu den Öffnungszeiten nur rund 28 Impflinge pro Impfstraße und Stunde in das Impfzentrum eingeladen. „Ein erster Stresstest in einer Impfstraße zeigte aber, dass 40 bis 50 Impflinge pro Impfstraße und Stunde ebenfalls recht problemlos zu bewältigen sind“, erklärt sich die Landrätin.

Zugleich versichert sie, dass dieses Potential auch an sieben Tagen pro Woche und unabhängig von Feiertagen in mindestens zwei Schichten im Impfzentrum abgerufen wird, wenn der Impfstoff dafür ausreicht. „Wir müssen uns alle – und darin schließe ich ausdrücklich alle Mitwirkenden im Impfzentrum ein – aber noch gedulden, bis es soweit ist. Bis dahin freue ich mich aber für jeden Menschen, der seine Impfung erhalten kann“. Ausdrücklich wirbt die Landrätin in diesem Zusammenhang dafür, auch in den Impfstoff von AstraZeneca zu vertrauen.

„Der Schutz dieses Impfstoffs ist nach Aussagen von verschiedenen Wissenschaftlern sehr gut. Dies ist immer wieder zu hören. In diese Aussagen und unser Zulassungssystem für Arzneimittel, welches der Impfstoff ja auch durchlaufen hat, habe ich vollstes Vertrauen“, macht die Landrätin deutlich. Der Impfstoff von AstraZeneca biete neben dem Schutz auch eine gute Perspektive für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, schneller zu einer Impfung zu kommen. Die Altersbeschränkung bringe diesen positiven Nebeneffekt. „Von der Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs profitieren am Ende alle.

Denn für Personen der Altersgruppe 18 bis 64 ist es nun deutlich schneller möglich, zu einem Impftermin zu kommen und dies bald auch über die Priorität 1 hinaus. Zugleich bleiben mehr Impfstoffkontingente von Biontech für die älteren Semester verfügbar. Unser gemeinsames Ziel muss es weiterhin sein, eine gute Impfquote möglichst schnell zu erreichen. Daher mein klarer Appell: Nutzen Sie Ihre Chance und lassen sich mit dem für Ihre Altersgruppe angebotenen Impfstoff impfen, sobald Sie priorisiert sind. Ich werde es ebenso tun“.

Quelle: Kreisverwaltung Bad Kreuznach