Falschparker – Report (61)

Wir sehen das an den diesbezüglichen Leserzuschriften. Und erleben es durch Gespräche und Kommentare auf der Strasse. Woche für Woche mehrfach. Der krasse Gegensatz zwischen dem Geplapper von der “Verkehrswende” durch die Oberbürgermeisterin und viele Kommunalpolitiker*Innen von SPD, Grünen und Linken (Ausnahme: Hermann Holste von den Grünen, der sich nachweislich persönlich engagiert) bewirkt eine immer weitergehende Verärgerung.

Montagnachmittag in der Hochstrasse. Es ist ein Bankgeschäft zu erledigen. Warum dafür extra ins 50 Meter entfernte Parkhaus fahren? Die Busfahrer*Innen haben längst aufgegeben sich mit den Schwachmaten, die primitivegoistisch selbst einfachste Regeln verletzen, auseinanderzusetzen.

Tagtäglich werden Bushaltestellen direkt neben korrekten Parkplätzen von Autofahrer*Innen zu deren persönlichem Vorteil mißbraucht. Das Ordnungsamt bleibt untätig. Und eben auch die “Verkehrswende”-Plapperer. Deren Rhetorik eindeutig von Ideologie und nicht von der Lebenswirklichkeit der Menschen geprägt ist. Und die zu faul und / oder zu unfähig sind, beispielsweise die Mißstände auf den Bad Kreuznacher Bushaltestellen in den kommunalen Gremien zu thematisieren.

Nachvollziehbar. Denn für die Belehrung der Ungebildeten und / oder Uneinsichtigen werden ja bereits viele Menschen bezahlt. Zum Beispiel bei der Stadtverwaltung. Nur dass diese nicht arbeiten. Oder nicht erfolgreich arbeiten.

Obwohl diese Seite als erstes Presseorgan in der Stadtgeschichte seit zwei Jahren die vielfältigen tagtäglichen Verstösse immer wieder ins Bild setzt, ist dieser Teil der Realität den Verkehrswende-Plappern kein Engagement wert. Denn dann müßte man sich ja mit den Mitmenschen konkret auseinandersetzen. Mit all den negativen Folgen fürs persönlich Image. Es ist halt viel einfacher von “Verkehrswende” zu plappern, als allein deren Grundvoraussetzungen zu schaffen.

Praxistipp: aus dem Homeoffice oder von dem aus Coronaschutzgründen aufgesuchten Platz unter dem Büroschreibtisch sind Parkverstösse nicht zu bekämpfen. Dazu muss man schon auf die Strasse. Wie das die Masse der nicht im öffentlichen Dienst beschäftigten Mitmenschen jeden Tag machen muss.

Da es für viele bei SPD, Grünen und Linken zu schwer zu sein scheint, den Zusammenhang zu verstehen, hier eine in einfachen Worten formulierte Erklärung: solange die Menschen in ihrem Lebensalltag nicht sehen, dass ÖPNV und Radwege tatsächlich vor rücksichtlosen Autofahrer*Innen geschützt werden, werdet ihr – vollkommen nachvollziehbar – für eine “Verkehrswende” keine demokratische Mehrheit mobilisieren können. Wenn es also nicht politische Selbstbefriedigung ist, die euch zu den “Verkehrswende”-Parolen animiert, dann tut endlich etwas gegen den vollkommen unzureichenden Schutz von Bushaltestellen und Radwegen.

Wie lächerlich der “Kontrolldruck” vom durchschnittlichen Autofahrenden in Bad Kreuznach eingeschätzt wird, kann Tag für Tag in der Innenstadt verfolgt werden. Dort parken viele einfach so, wie es ihnen gerade paßt. Natürlich ohne mit einem Knöllchen ausgestattet zu werden.