Bettina Dickes wünscht sich mehr Impfstoff statt Schnee

BAD SOBERNHEIM – Winteridylle prägte am Mittwoch das Landesimpfzentrum. „Auch wenn der Schnee schön aussieht: Ein prall gefüllter Parkplatz und Hochbetrieb im Impfzentrum wären mir deutlich lieber“, fasst Landrätin Bettina Dickes ihre Emotionen zu dem winterlichen Anblick zusammen. Denn außer Schneetreiben war rund um den ehemaligen Realmarkt in Bad Sobernheim am Mittwoch nicht viel los. Abgesehen von Lieferanten, Technikern, Security und der Impfzentrumskoordination war das Impfzentrum leer.

„Durch die Impfstoffknappheit wurden die Erstimpftermine im Impfzentrum ab dem 27.01.2021 durch das Land um drei Wochen nach hinten verschoben“. Zur Folge habe dies gehabt, dass am Mittwoch gar keine Impfungen im Impfzentrum stattfanden. „Am Donnerstag beginnen dann die ersten Zweitimpftermine – zunächst jeweils rund 80 am Donnerstag und Freitag“, erklärt die Landrätin. Das Impfzentrum werde daher auch an diesen beiden Tagen nur für wenige Stunden vormittags geöffnet. Ab kommender Woche steige die Zahl der täglichen Impftermine wieder auf 170.

„Auch hierbei handelt es sich ausschließlich um Zweitimpfungen. Erst ab dem 17. Februar soll nach Aussage des Landes wieder mit den Erstimpfungen begonnen werden – in der Hoffnung, dass die Impfstoffknappheit bis dahin zumindest halbwegs überstanden ist und der Betrieb deutlich ansteigen kann“. Die Verschiebung der Erstimpfungen – insgesamt wurden rund 500 Termine durch das Land verlegt – sorgt auch für eine Verzögerung einer Auslastungssteigerung in Bad Sobernheim. „Nach jetzigem Stand werden wir die zweite Impfstraße im Impfzentrum frühestens Mitte Februar erstmals in Betrieb nehmen“, so die Landrätin.

„Auch wenn wir es alle aktuell nicht ändern können, ist es natürlich dennoch bedrückend, dass nicht mehr möglich ist“. Immerhin stehe die Infrastruktur bereits seit Mitte Dezember, die Auslastung aktuell liege aber bei weniger als 20 Prozent. Trotz der Minderauslastung zieht die Landrätin dennoch auch ein positives Fazit der ersten drei Impfwochen im Impfzentrum. „Das Personal ist engagiert und freundlich, die Abläufe sind gut – dies haben sehr viele Rückmeldungen belegt, die an uns durch Menschen herangetragen wurden, die ihre erste Impfung bereits erhalten durften“.

Zudem wurden Hinweise – wie etwa zur Optimierung der Beschilderung zum Impfzentrum und darin – aufgenommen. Abschließend versichert die Landrätin: „Wenn der Impfstoff in rauen Mengen da ist, wird die Auslastung des Impfzentrums schnellstmöglich hochgefahren – denn neben den Menschen, die auf ihre Impfung warten, sehnt sich auch das Personal danach, mit Vollgas das Impfzentrum zu betreiben“.

Bisher 2.100 Erstimpfungen

Im Landesimpfzentrum wurden bisher über 2.100 Erstimpfungen durchgeführt. Hierbei handelte es sich in aller erste Linie um Menschen der Generation 80+, aber auch priorisierter Berufsgruppen, wie Mitarbeiter von Rettungsdiensten oder mobilen Pflegediensten. Um Verständnis wird gebeten, dass Menschen ohne Priorisierung aktuell noch keine Impfung erhalten können, auch wenn diese eine Terminbestätigung erhalten haben. Vor dem Check-Inn wird eine Prüfung der Priorisierung durchgeführt, Menschen ohne Priorisierung müssen durch das Personal im Impfzentrum abgewiesen werden. Durch Unschärfen in der Abfragemaske des Terminierungsportals kommt es gelegentlich zu Falschterminierungen durch das Land.

Ergänzende Beschilderung in Arbeit

Auf Hinweise von Impfzentrumsbesuchern hin werden derzeit Plakate erstellt, die die Erreichbarkeiten des Impfzentrums vom Bad Sobernheimer Bahnhof aus zeigen werden. Neben dem Fußweg vom Bahnhof ist auch der Transfer mit Linienbussen der Linien 273 (Richtung Kirn) oder 262 (Richtung Meisenheim / Meddersheim) bis zur Haltestelle „Industrie“ möglich. Darüber hinaus besteht für Anreisenden mit dem ÖPNV die Möglichkeit, kostenfrei ein Taxi vom Bad Sobernheimer Bahnhof zum Landesimpfzentrum zu nehmen.

Text und Bild: Kreisverwaltung Bad Kreuznach