Leserbrief der Sabine Habenicht zum ÖPNV

Leserbrief von
Sabine Habenicht

Nach meiner Beobachtung, wenn ich mich mit anderen darüber unterhalte, sind es vor allem zwei Kriterien, die die Leute davon abhalten den ÖPNV zu nutzen. Das erste Kriterium ist, dass es zu lange dauert, um von A nach B zu kommen, was zum einen daran liegt, dass Umsteigemöglichkeiten nicht gut funktionieren und zum anderen, dass die Busse viele Haltestellen anfahren und dafür naturgemäß viel Zeit brauchen. Das zweite Kriterium ist, dass man weder genau dort ankommt, wo man hinwill, noch dort losfahren kann, wo man sich befindet.

Es sind meistens sowieso längere Wegstrecken bis und vom Bus zurückzulegen. Gerade für Einkäufe ist dies ungünstig, also nehmen die Leute das Auto. Daher habe ich die Idee, den Streckenverkehr komplett zu ändern – nicht mehr Linien, die langsam jede einzelne Station nach und nach anfahren und an bestimmten Orten das Umsteigen mit Wartezeit zu ermöglichen, sondern ein abgestuftes System: Schnellbusse quer durch die Stadt mit absolutem Vorrang (evtl. auch mit Sonderspur, Prinzip angelehnt an S-Bahnen in Großstädten), die nur bestimmte große Knotenpunkte anfahren wie z. B. eine Linie:

Schule Ebernburg, Bahnhof Münster, Viadukt Salinenstraße, Bahnhof Bad Kreuznach, Optische Werke, Einkaufsregion Bauhaus/Dehner, Bosenheim, Planig. Diese dafür in schnellerem Abstand, maximal 15 Minuten, besser 10 Minuten. Als Zubringer zu diesen Schnellbussen, könnten Kleinbusse oder Sammeltaxis fungieren, die nach Bedarf evtl. über eine App, Leute zu Hause oder an Haltestellen einsammeln (z. B. in BME oder Planig/Bosenheim) und zu diesen Knotenpunkten bringen können, genauso auch von den Haltestellen der Schnellbusse zu den Zielorten der Nutzer.

In Zeiten mit geringem Aufkommen an Fahrgästen (frühmorgens, spätabends) fahren nur die Kleinbusse. Das hätte für folgende Benutzergruppen entsprechende Vorteile: Wer einigermaßen gut zu Fuß ist, kann sich die Zubringer sparen und kommt schnell ans Ziel (evtl. auch kostengünstig – z. B. Dauerkarte nur für Schnellbusse, die dann auch Firmen für ihre Mitarbeiter angeboten werden sollten).

Wer nicht so gut zu Fuß ist, dafür mehr Zeit hat, kann die Zubringer nutzen und bequemer ans Ziel gelangen, dafür wäre ein Zusatzentgelt fällig. Das würde im Gegenzug aber auch eine bessere Nutzung von Einkaufsmöglichkeiten erlauben. Vielleicht gibt es diese Ideen bereits (das wäre schön), wenn nicht, seien sie hiermit mitgeteilt.”

Sabine Habenicht ist Bürgerin der Stadt Bad Kreuznach aus dem Stadtteil Bad Münster