Personalrat der Stadtverwaltung kritisiert “mangelnde Führung und Struktur”

In Teilen der Kommunalpolitik wird bereits über eine mögliche Abwahl der Oberbürgermeisterin spekuliert. Und auch in der Stadtverwaltung hat sich Zahl der Dr. Heike Kaster-Meurer-Kritiker deutlich erhöht. Der Personalrat nimmt eigentlich eine wohlwollend-neutrale Position zur obersten Dienstherrin ein. Aber angesichts der sich auftürmenden ungelösten Probleme in und ausserhalb der Verwaltung kann sich auch Vorsitzende Annette Köllmeier im “Jahresbericht des Personalrates 2020” einen Seitenhieb nicht verkneifen, in dem sie “oft auch mangelnde Führung und Struktur” kritisiert.

Fehlende Hauptamtsleitung

Dieses Leitungsversagen sei neben der Arbeitsbelastung der Hauptgrund für eine Feststellung, die als Beschreibung der internen Vorgänge bei der Stadtverwaltung ebenso ungewöhnlich wie offen ist: “viele Kolleginnen und Kollegen gehen abends nach Hause, ohne das Gefühl zu haben, einen erfolgreichen Arbeitstag am Arbeitsplatz erbracht zu haben, sondern mit dem Wissen, was sie alles noch nicht getan haben und welche Aufgaben noch auf sie warten”. Als ein Beispiel für “mangelnde Führung und Struktur” läßt sich der Hinweis Köllmeiers auf “die seit mehr als einem Jahr unbesetzte Leitungsstelle des Hauptamtes” verstehen.

Nicht nebenbei mitzuerledigen

Diese Vakanz eines “zentralen Amtes, welches die Abläufe aller Ämter im Blick hat und Sachverhalte der internen Verwaltung für alle regelt”, mache augenfällig “was uns fehlt”. Köllmeier bringt das zum Ausdruck, was seit Jahresfrist in allen anderen Verwaltungen Kopfschütteln über die Verhältnisse im Stadthaus und in der Stadtverwaltung selbst Reaktionen zwischen Resignation und Wut auslöst: “kommissarisch wurden zwar Aufgaben von anderen Beschäftigten zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit übernommen, aber niemand kann zusätzlich das, was diese Stelle fordert, nebenbei miterledigen”.

“Vorausschauendes Arbeiten wenn dafür Zeit bleibt”

Gerade an diesem Amt werde deutlich, was der Personalrat auch in anderen Ämtern spürt: “von vielen werden vor allem Mails, aber auch Aufgaben und Routineabläufe abgearbeitet, ohne noch den Blick auf Gesamtzusammenhänge zu haben”. Auch “kollegiale Absprachen” liefen nebenbei “und vorausschauendes Arbeiten und Planungen in die Zukunft passieren, wenn dafür Zeit bleibt” (weiterer Bericht folgt).