Bianca Steimle: Land muss endlich klares Konzept für Schulen und Kitas vorlegen

Gastbeitrag von
Bianca Steimle

“Es ist nicht nachvollziehbar, dass Schulen ab dem 4. Januar 2021 in eine zweiwöchige Notbetreuung ohne Präsenzunterricht übergehen, während Kitas ab dem 16. Dezember 2020 bis zum 10. Januar im Rahmen eines „Regelbetriebs bei dringendem Bedarf“ laufen sollen. Diese Ungleichbehandlung ist vor dem Hintergrund der vergleichsweise hohen und weiter steigenden Infektionszahlen in Rheinland-Pfalz sowie der Einigung auf einen harten Lockdown in der Corona-Bund-Länder-Konferenz mehr als befremdlich.

Hinzu kommt, dass es dem pädagogischen Personal, Eltern und der Allgemeinheit kaum vermittelbar ist, warum zwischen Schulen und Kitas – beides wichtige und aufeinander aufbauende Bildungseinrichtungen – solche Unterschiede gemacht werden. In der 14. Corona-Bekämpfungsverordnung wird für Kitas die Verordnung vom 10. Juli 2020 zugrunde gelegt. Demnach besteht ein Anspruch auf die rechtlich vorgegebenen und vereinbarten Betreuungsumfänge. Mit der jetzigen laschen Option des freiwilligen „Zu-Hause-Bleibens“ wird unser Kita-Personal zur Bittsteller*in gegenüber Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigen gemacht.

Zudem wird vergessen, dass auch Kinder durch das Virus erkranken können. Eine solide Corona-Bekämpfung mit konkret abgestimmten Maßnahmen und eine Wertschätzung des systemrelevanten Personals, über alle Bildungseinrichtungen hinweg, sieht anders aus! DIE LINKE. im Kreis Bad Kreuznach erwartet von der Landesregierung die Aussetzung des Regelbetriebs in Kitas, die es den Einrichtungen ermöglicht, angepasste pädagogische Betreuungskonzepte anzubieten – mindestens genauso lange, wie der Präsenzunterricht an Schulen ausgesetzt ist. Die rot-gelb-grüne Landesregierung hat die Corona-Vorsorge in den vergangenen Monaten verschlafen und sollte nun endlich dazulernen. In den nächsten Wochen und Monaten werden Schulen und Kitas präzise Konzepte benötigen.“

Bianca Steimle ist Kreisvorsitzende der Partei DIE LINKE, Stadträtin und selbst beruflich als Erzieherin tätig