ver.di: Land muß Verantwortung für die Kitas im Coronamodus übernehmen

Die Beschäftigten stoßen immer mehr an Ihre Grenzen. Der Kita-Alltag ist im Moment zeitlich überfrachtet mit organisatorischen Tätigkeiten. Beispielsweise, wie schaffen sie es bis zum Ende des Tages den Hygienevorschriften, den Kindern, den Eltern, der Pädagogik, den gesetzten Rahmenstandards nach den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz, wie auch Öffnungszeiten und Betreuungssettings gerecht zu werden. Hinzu kommt, dass Personal fehlt. Tatsächlich wird immer alles geschafft, aber zu welchem Preis?

Dazu sagt Jana Beißert, für Kitas zuständige Gewerkschaftssekretärin bei der ver.di: „Jetzt ist es an der Zeit klare Vorgaben zu machen! Verantwortung und Verlässlichkeit geben allen Beteiligten Sicherheit.“ Was ist, wenn der Betreuungsumfang nicht gewährleistet werden kann? Dazu sagt das Land: die Träger vor Ort sollen dies klären und Lösungen finden. Aber die Träger übertragen dies oftmals an die Einrichtungsleitungen. Es fehlte schon vor Corona an Personal! Vertretungskräfte können eingesetzt werden, aber wer findet schon ausreichend Vertretungskräfte.

Und Hilfskräfte schaffen für das Personal eine deutliche Mehrbelastung. Der örtliche Träger ist verantwortlich für die Sicherstellung des Angebotes! Was ist mit dem Anspruch an Bildung und Erziehung? Das darf eigentlich nicht so nebenbei laufen. Es gibt keine fachliche Begleitung zur Unterstützung der Arbeit während der Pandemie und die Standards pädagogischer Arbeit werden um 20 Jahre zurückversetzt. Die Kita funktioniert nur noch! Und die Beschäftigten sind am Limit! Auf Dauer geht das zu Lasten der Gesundheit.

Dabei sollte es doch gerade jetzt wichtig sein sensibel mit der Gesundheit umzugehen. Die konkreten Zahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen in den rheinland-pfälzischen Kitas belegen, dass das Personal am stärksten gefährdet ist. Eindeutige Vorgaben zu Hygiene und Gesundheitsschutz sind daher unbedingt notwendig. „Empfehlungen helfen den Kitas in dieser Situation nicht, Kinder haben ein Recht auf Bildung. Das Bällebad reicht nicht aus“, ergänzt Volker Euskirchen, zuständiger Landesbezirksfachbereichsleiter bei der ver.di.

Text: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich Gemeinden