Störer handelte mit einer Mischung aus Verzweiflung und Unwissenheit

Bei dem Störer, der gestern durch Zwischenrufe aus dem Publikum die Sitzung des Kreistages unterbrach, handelt es sich um einen Busunternehmer. Der Mann sieht seine Existenz durch die Pläne zur Rekommunalisierung des ÖPNV gefährdet. Die in diesem Zusammenhang getroffenen Aussagen der Gutachter hält er aus seiner Erfahrungsperspektive für unzutreffend. Nach den lauten Worten beruhigte sich der Mann aber sehr schnell. So mußte es nicht zu dem von Ländrätin Bettina Dickes, die mit der Sitzungsunterbrechung souverän umging, angekündigten Polizeieinsatz kommen.

Steeg und Wolff als Gesprächstherapeuten

Als konfliktlösend wirkte sich der Einsatz von Kreiswirtschaftsförderer Andreas Steeg aus, der den Mann aus dem Sitzungssaal begleitete und ein längeres Gespräch mit ihm führte. Auch Thomas Wolff von der AfD-Kreistagsfraktion suchte das Gespräch mit dem Busunternehmer und verließ zu diesem Zweck die Sitzung. Die sitzungsleitende Landrätin stellte dies in einer für das Protokoll gedachten Erklärung fest (“Wolff verläßt den Sitzungssaal”), was den am Mikrophon wartenden Gutachter gleichen Nachnamens kurz irritierte. Bettina Dickes klärte dieses Mißverständnis mit dem Hinweis “wir haben auch einen Wolff” schnell auf.

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01.12.20 – “Eklat im Kreistag: Landrätin Dickes muß Störer disziplinieren”