FDP fragt nach der CO2-Bilanz der Mobilitätsstation

In rund zehn Tagen soll die Mobilitätsstation am Bahnhof in Betrieb gehen. Nach mehreren Jahren Bauzeit, in der sich die Kosten fast verdoppelten. Die im Planungsausschuß vorgesehene Diskussion über die Gründe für Verzögerung und Kostenexplosion fand bisher nicht statt. Die für den 18. November vorgesehene Sitzung des PLUV wurde von der Oberbürgermeisterin abgesagt, weil sie ihren Willen, daraus eine Videokonferenz zu machen, nicht durchsetzen konnte. Der FDP-Stadtverband greift in seiner aktuellen Anfrage ein Detail des Gebäudes auf.

Dessen Aussenhaut war ursprünglich in dem Ausführungsmaterial Holz geplant. Ausgeführt wurde, auch aus technischen Gründen, in Glas. Hier hakt Emanuel Letz, der Vorsitzender des FDP Stadtverband Bad Kreuznach, ein: “wie hat sich die CO2-Bilanz des Gebäudes nach dem Wechsel der Verkleidung von Holz auf Glas entwickelt?” möchte Letz wissen. Die FDP interessiert auch die Herkunft des an anderer Stelle im Gebäude verbauten Holzes. Und aus welcher Region das verbaute Glas bezogen wurde. Um dann pfiffig die Hand in die Wunde der bautechnischen Entscheidung zu legen:

“Falls sich durch den Wechsel von Holz auf Glas die CO2-Bilanz verschlechtert hat, wie viele Radkilometer (statt Autokilometer) werden benötigt, um diesen Anstieg beim Bau zu egalisieren?” Die Zielrichtung dieser Frage ist klar. Dem Stadtbauamt, das sich an anderen Stellen (z.B. Pop-up-Radwege) als Durchsetzer einer ökologisch motivierten Verkehrswende innerhalb der Stadt sieht, soll mit den Umweltsünden bei der Mobilitätsstation u.a. ein Widerspruch zwischen Worten und Taten nachgewiesen werden.

Die Anfrage der FDP zur CO2-Bilanz der Mobilitätsstation im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Frau Dr. Kaster-Meurer, in Kürze wird die neue Mobilitätsstation am Bahnhof nach langer Bauzeit eröffnet. Die Kosten des Baus waren und sind weiterhin ein großes Thema für die Bürger unserer Stadt. Doch dies ist nicht der Grund unserer heutigen Anfrage. Der FDP Stadtverband Bad Kreuznach bittet um Beantwortung der folgenden Fragen:

– Wie hat sich die CO2-Bilanz des Gebäudes nach dem Wechsel der Verkleidung von Holz (ursprüngliche Planung) auf Glas entwickelt? Bekanntlich speichert Holz CO2, bei der Produktion von Glas wird dagegen CO2 freigesetzt.
– Wurde Holz aus heimischer Produktion verbaut? Aus welcher Region wurde das verbaute Glas bezogen?
– Falls durch den Wechsel von Holz auf Glas sich die CO2-Bilanz verschlechtert hat, wie viele Radkilometer (statt Autokilometer) werden benötigt, um diesen Anstieg beim Bau zu egalisieren?

Wir bitten höflichst um eine zeitnahe Antwort. Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Emanuel Letz (Vorsitzender FDP Stadtverband Bad Kreuznach)