Gestern stilles Gedenken an die Reichspogromnacht in der Mühlenstrasse

Die Gedenkfeier an die Reichspogromnacht des Jahres 1938, in der auch die Bad Kreuznacher Synagoge verwüstet und geschändet wurde, war aus Coronaschutzgründen abgesagt worden. Valeryan Ryvlin, dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Bad Kreuznach-Birkenfeld, und seiner Stellvertreterin Tetyana Gamanyu, war es ein wichtiges Anliegen, trotzdem am historischen Tatort kurz an die von Nachbarn an ihren eigenen Mitbürgern begangenen Verbrechen zu gedenken.

Also in der Mühlenstrasse, wo vor 82 Jahren noch die Bad Kreuznacher Synagoge stand. An der viertelstündigen Veranstaltung am gestrigen Nachmittag um 16.30 Uhr, zu der die Stadtverwaltung offiziell nicht eingeladen hatte, nahmen neben den Vertretern der jüdischen Gemeinde neben anderen Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer (SPD), SPD-Landtagskandidat Michael Simon und Volker Metzroth (DKP), der sich schon vor Jahrzehnten für die Gedenktafel eingesetzt hatte, teil.

Der Termin war so vertraulich behandelt worden, dass die zu seinem Schutz eingesetzten Polizeikräfte erst eintrafen, als nur noch der Fotograf dieser Seite vor Ort war. In der gestern um 17.16 Uhr dazu von der Stadtverwaltung verbreiteten Presseerklärung sind als Anwesende lediglich die OBin und die Vertreter der jüdischen Gemeinde angegeben.