Jürgen Locher ist nicht nachtragend

Null Euro für “Innerstädtische Begrünungsmaßnahmen” hatte die Verwaltung im Haushaltsentwurf für dieses Jahr vorgeschlagen. Als der am 25. Mai 2020 im Finanzausschuß beraten wurde, war das Jürgen Locher schon aus symbolischen Gründen ein Dorn im Auge. Kein Cent für neue Stadtbäume trotz Klimakrise? Für den Fraktionsvorsitzenden der Linken ein falsches Zeichen. Auch wenn damals von den selbsternannten Verwaltungsspezialisten behauptet wurde, die Haushaltsgenehmigung werde Monate benötigen. Und damit ans Ende der Pflanzzeit heranreichen.

Locher beantragte einen zurückhaltend gewählten Ansatz von 5.000 Euro, um auch den Einsparwilligen eine Zustimmung zu ermöglichen. Heike Fessner (Grüne) hielt sich mit derartigen Überlegungen nicht lange auf. Und verdoppelte den Locher-Vorschlag in ihrem Antrag auf 10.000 Euro. Die Ausschußmehrheit stimmte dem mit zehn Ja- gegen drei Neinstimmen und drei Enthaltungen zu. Fünf Monate später, gestern Nachmittag, stand wieder der Stadthaushalt zur Diskussion. Und auch die “Innerstädtischen Begrünungsmaßnahmen”.

Dieses mal lautete der Verwaltungsvorschlag 5.000 Euro. Michael Henke (Grüne) regte die Aufstockung des Betrages um 15.000 Euro auf 20.000 Euro an. Für Locher wäre es ein leichtes gewesen 5.000 Euro oder 10.000 Euro mehr zu beantragen. Denn der Corona-Sommer daheim hat vielen Verantwortungsträgern vor Ort die Folgen der Klimaveränderung auch in der Nahemetropole anschaulich gemacht. Jürgen Locher zuckte aber nicht einmal. Sondern stimmte mit der großen Ausschußmehrheit für den Grünen Antrag. Weil er u.a. nicht nachtragend ist.