Norbert Olk spart der Stadt einige zehntausend Euro

In der zurückliegenden Sitzung des städtischen Planungsausschußes (PLUV) ging es um rund 1,60 Meter. Die einige zehntausend Euro gekostet hätten. Denn um dieses Maß ist die an der Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse zur Verfügung stehende Verkehrsfläche zu klein. Für einen Mini-Kreisel. In den einschlägigen Verordnungen, die vom Stadtbauamt zitiert wurden, werden für solche Maßnahmen 13 Meter verlangt. Es stehen aber nur 11,40 Meter zur Verfügung. Weil sich unter der Grünfläche nebenan ein unterirdisches Regenwasserbecken befindet, dorthin also nicht ausgewichen werden kann.

Daher wäre aufgrund der Vorschrift nur ein stärker ausgebauter Kreisel zulässig. Dies hätte die Kosten für die aus Gründen der Verkehrssicherheit vorgesehene Maßnahme (diese Seite berichtete) in den sechsstelligen Bereich hochgetrieben. Philipp Geib vom Tiefbauamt schilderte den Kommunalpolitikern sowohl das Problem als auch die Kostenfolge unter der Überschrift: “wir bekommen die 13 Meter nicht”. Während sich alle anderen Ausschußmitglieder in das scheinbar Unvermeidliche fügten, widersprach einer: Norbert Olk, bis Mai noch Leiter des Bad Kreuznacher Landesbetriebes Mobilität (LBM), “grätschte” nach eigenen Angaben in die Verwaltungsvorlage.

Mit der klaren Ansage: es müssen keine 13 Meter sein. Denn, so Olk sachkundig, der Bad Kreuznacher Fall komme in der Vorschrift nicht vor: “wir haben dort eine Einbahnstrasse”. Und mit der Routine von Jahrzehnten in der Strassenverwaltung zeigte Olk die Lösung auf: “da schreibt man einen Aktenvermerk und dann hat man für den Piloten Rechtssicherheit”. Und weil sowohl auf der Verwaltungsbank als auch im Ausschuß ungläubige Blicke zu sehen waren, stellte Norbert Olk zur Beruhigung aller Anwesenden klar: “wir verstoßen gegen kein Gesetz”.

Daher wird im kommenden Jahr die Kreuzung testweise durch einen Mini-Kreisel ersetzt. Für mehrere zehntausend Euro billiger, als vorgesehen. Dank der Grätsche von Norbert Olk. Wenn der so weitermacht, könnte sein Spitzname im PLUV schon bald „Katsche“ lauten. In Erinnerung an den Fußballer Hans-Georg Schwarzenbeck, der in früheren Zeiten die Grätsche zur zentralen Bedeutung bei der Abwehrarbeit entwickelt hatte (aber auch mit einem Sensationstor den Bayern den Gewinn des europäischen Landesmeistertitels (heute UEFA Champions League) 1974 ermöglichte).

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

04.10.20 – “Ein Kreisel soll die Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse entschärfen”