Norbert Olk: “ich finde das Schieben etwas fahrlässig”

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Bereits in der ersten Sitzung des Planungsausschusses mit Norbert Olk (FDP) vor zwei Wochen hatte es sich angedeutet (diese Seite berichtete). Gestern Abend dann die Bestätigung: allein durch die Beteiligung des früheren Leiters des LBM Bad Kreuznach hat sich die Arbeitsatmosphäre in dem Gremium entscheidend verändert. Zumindest soweit Verkehrsthemen betroffen sind. Im Vordergrund stehen jetzt weniger persönliche Animositäten oder parteipolitische Streitigkeiten. Die Wortmeldungen Olks sind derart fachspezifisch substantiell, kurz und fündig, dass zB Günter Meurers (SPD) weitschweifige Anworten mit Wiederholungsschleifen geradezu rhetorisch daran abprallen.

Norbert Olk

Zudem nimmt sich der Fachingenieur im Vergleich zu einigen Kommunalpolitikern so weit zurück, dass seine Redebeiträge regelmäßig wie Wetterleuchten in diesigen Verhältnissen wirken. Beispielhaft deutlich wurde das beim Punkt “Ost-West-Verbindung” des Investitionsplanes für 2021. Dort waren fürs nächste Jahr 5.000 Euro an Planungskosten eingestellt. Was CDU-Fraktionsvorsitzenden Manfred Rapp zu der rhetorischen Frage veranlaßte, “was kann man für 5.000 Euro planen?” Stadtplaner Gagliani erklärte daraufhin die künftigen Aufgaben des neu im Stadtbauamt tätigen Verkehrsplaners, um damit anschaulich zu machen, dass sehr wohl konkrete Arbeitsschritte vorgesehen sind.

Stadtplaner Bettino Hans Gagliani

Norbert Olk konnte er damit nicht beeindrucken: “Ich finde das etwas fahrlässig, das zu schieben”, merkte Olk trocken an. Um dann festzustellen, dass der Bereich Ochsenbrücke / Löwensteg eigentlich “mit Volldampf” geplant werden müsse. Und damit allen anderen Ausschußmitgliedern auch gleich klar ist, in welcher Weise, beschrieb Olk in wenigen aber klaren Worten die zwei bei der Ochsenbrücke vorzusehenden Ebenen. Helmut Kreis (CDU) drückte seine Unterstützung für Olks Ansatz aus und stellte eine Relation zwischen den 5.000 Euro Planungskosten für einen Radweg und der ungleich bedeutenderen Aufgabenstellung längs der Bahnlinie her:

Helmut Kreis

“Da sind die 5.000 Euro doch relativ ein Witz”. Nachdem sich Günter Meurer wortreich zu den Problemen rund um den Fleischhauer-Kreisel geäussert hatte und Hermann Bläsius die Ablehnung der Grünen für alles, was mit einer Ost-West-Trasse zu tun hat erklärte, beantragte Anna Roeren-Bergs (CDU) die erst in 2022 veranschlagten 75.000 Euro Planungskosten aufs kommende Jahr vorzuziehen. Bei vier Neinstimmen der drei Grünen und des Linken Ausschußmitglieds Robert Kämpf stimmte die große Mehhreit für den Roeren-Bergs-Antrag (weitere Berichte folgen).

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