Kritik am Ausbauplan für den Winzenheimer Scheunenplatz

Zum Beschluss des Planungsausschusses vom 16.9.2020 zum Ausbau des Scheunenplatzes Winzenheim geben Steffen Meinhard, Heidrun Merz und Gregor Beilmann nachstehende Erklärung für die Bürgerinititive „Initiative Winzenheim“ ab:

“Mit großem Bedauern und Unverständnis nehmen wir den Beschluss des Planungsausschusses zum Ausbau des Scheunenplatzes in Winzenheim zur Kenntnis. Dieser ist weit hinter dem Potential zurückgeblieben, was das Grundstück bietet und auch hinter dem, was sich viele Winzenheimer wünschen. Von einem „gelungenen Kompromiss“, wie Ortsvorsteher Mirko Kohl es darstellt, kann keine Rede sein.

Heidrun Merz (re) und Gregor Beilmann (li) nahmen an der Sitzung des Planungsausschusses teil, durften aber – anders als ein Sprecher der BI Rheingrafenstrasse, nicht zu dem Gremium sprechen.

Einzig, dass der Ausschuss mit dem Beschluss festgelegt hat, dass der Platz 10 bis 15 mal jährlich bei besonderen Veranstaltungen der Kirchengemeinden und örtlicher Vereine großflächig zum Parken geöffnet werden kann, freut uns. Denn dies war ein wichtiges Anliegen unserer Bürgerinitiative, wurde aber während der gesamten Planungsphase vom Ortsvorsteher und Teilen des Ortsbeirates stets abgelehnt. Doch dies ist letztlich auch der einzige Punkt, der von den Anregungen, die vor etwa einem Jahr in der Bürgerbeteiligung und seither auch immer wieder von uns vorgebracht wurden und im nun gefassten Beschluss Berücksichtigung fand.

Wobei auch dies weit hinter den noch vor wenigen Wochen vom Stadtplanungsamt in den Raum gestellten 20 bis 25 Veranstaltungen jährlich zurückgeblieben ist. Unsere Kritik richtet sich weiter gegen die Anordnung der Parkflächen entlang der Bretzenheimer Straße, durch die nicht nur eine unschöne Ansicht für Passanten, sondern insbesondere auch ein weiterer Behinderungs-und Gefahrenpunkt, wie bereits in der Marktstraße und am Kiosk durch rangierende Fahrzeuge entstehen wird. Diese Parkplätze hätten in gleicher Zahl an der Westseite des Grundstücks angeordnet werden können.

Dadurch wäre nicht nur die Optik und Gefahrensituation gelöst, sondern auch der ohnehin nicht genutzte und nicht nutzbare Grundstücksstreifen vom derzeitigen „Hunde-WC“ einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Auch würde die kostenintensive Verlegung des Fußweges entlang der Bretzenheimer Straße dadurch überflüssig und die letztlich nutz-und bespielbare Fläche des Scheunenplatzes entsprechend größer. Enttäuscht hat uns Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, die uns trotz unserer ausdrücklichen Bitte, uns und unser Anliegen selbst im Ausschuss vorzustellen, dies nicht gewährte.

Das können wir umso weniger nachvollziehen, als doch in der gleichen Sitzung auch die BI Rheingrafenstraße sehr ausführliches Rederecht, sogar unter einem eigenen Tagesordnungspunkt, erhalten hat. Bereits Anfang des Jahres hatten wir als Bürgerinitiative Winzenheim umfangreiche Gespräche mit der Firma ENTRA aufgenommen, über die EU-Fördermittel aus dem Programm „LEADER“ beantragt werden können. Hierüber besteht die Möglichkeit, die Platzgestaltung auch mit kulturellem – wie etwa Informationen über den Weinbau, Beginn eines Weinwanderwegs usw. – zu verbinden. Auch die historische Scheune könnte hier einbezogen werden. Zudem würden die Winzer und Vereine vor Ort sich dabei engagieren.

Dies wurde bereits seinerzeit dem Planungsamt der Stadt vorgestellt, fand jedoch in der Ausschusssitzung nicht einmal Erwähnung. Die Chance, den städtischen Haushalt bei der Platzgestaltung um einen hohen Prozentanteil, und damit um einen sechsstelligen Betrag zu entlasten, wurde nicht ergriffen. Letztlich wurden aus unserer Sicht die Möglichkeiten einer attraktiven, ökologischen und nachhaltigen Platzgestaltung nicht genutzt. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie ernst es die Entscheidungsträger mit dem Bürgerwillen und der Bürgerbeteiligung nehmen. Der Dorftreffpunkt Hochstätten und der Generationenpark Oberhausen zeigen aktuell, wie dies unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger funktioniert!”