Leserbrief des Dr. Udo Baumfalk zu einer Baumschutzsatzung

“Heute las ich in der Zeitung den Aufruf zur Baumspende. “Gute Idee“ war mein erster Gedanke, denn jeder weiß inzwischen, was Bäume für unser Klima leisten. Dass wir in unserem Kreuznacher Kessel viele davon brauchen, war auch schon Thema in unseren Medien. Offenbar ist das also auch zu unseren Stadt-Verantwortlichen durchgedrungen. Ist es das wirklich? Da wird Investoren gestattet, große, gesunde Bäume ersatz-und folgenlos abzuholzen. Es gibt seit Langem eine kleinliche Debatte über eine Baumschutzsatzung.

Solche Satzungen gibt es zwar schon in vielen Städten und Gemeinden (z.B. in Hamburg bereits seit 1948), aber hier in Bad Kreuznach gibt es hinhaltenden Widerstand, z.T. auch in dem beispielsweise nur solche Bäume unter diese Verordnung fallen sollen, die einen Stammumfang ab 1 m haben. In den bestehenden Verordnungen habe ich das nur einmal gefunden, meistens gilt sie ab einem Umfang von 60 cm. Unser Stadtplaner sagte, dass er „um jeden Baum“ kämpfe, den er pflanzen könne – daher auch der Spendenaufruf.

Aber dann wollen die Stadtverantwortlichen, dass nur „stadtbildprägende“ Bäume unter Schutz gestellt werden. Da kann man sagen, gut, dann muss jeder Baum geschützt werden, denn die Gesamtheit der Bäume, öffentliche wie private, prägen das Stadtbild, egal von wo man schaut oder wo man unterwegs ist! Eine Stadt mit ein paar dazwischengesprenkelten Anstandsbäumen wirkt einfach tot. Und die Luft in einer solchen Stadt ist nicht angenehm, schon gar nicht für eine Stadt, die das „Bad“ im Namen führt.

Um das zu erreichen helfen die Baumspenden sicherlich. Damit das eine nachhaltige Spende wird und die bestehenden Bäume uns weiter mit guter Luft versorgen können, ist eine Baumschutzsatzung nötig. Hier fällt mir die Prophezeiung ein, welche den Cree-Indianern zugeschrieben wird: „Erst wenn der letzte Baum gerodet …. ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann!“

Dr. Udo Baumfalk