Ist “Clever Fit” das Ziel für die neue Grundschule?

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Bad Kreuznach braucht für hunderte von Grundschülern neue Klassenräume. Das ist schon seit Jahren klar. Die Frage war: reicht es die bestehenden sechs Grundschulen auszubauen. Oder wird eine siebte benötigt? Wer die aktuellen Standorte kennt (mit Bad Münster, Winzenheim und Planig in Randlagen, mit der Hofgarten-, der Kleist- und der Martin-Luther-King-Schule ohne große Erweiterungsflächen), dem war von Anfang an klar: es läuft auf einen Neubau hinaus. Amtlich wurde das vor über zwei Jahren im Schulträgerausschuß auf den Weg gebracht. Monatelang untersuchte eine Arbeitsgruppe das Stadtgebiet nach geeigneten Grundstücken. Sogar öffentliche Aufrufe wurden gestartet.

Sämtliche Vorschläge, die da zusammenkamen, wurden intensiv geprüft. Und wie das oft so ist: eine Traumlösung war nicht dabei. Schließlich beschloß der Stadtrat im Sommer diesen Jahres seine Priorität: ein derzeit als Parkplatz genutztes Grundstück im Gewerbegebiet General Rose. Dessen größter Schwachpunkt: wo die wegfallenden Parkplätze in räumlicher Nähe ersetzen? Als Lösung präsentierte Beigeordneter Markus Schlosser dem Grundstücksausschuß am Donnerstag vergangener Woche einen Grundstückstausch mit dem Rettungsdienst ASB (diese Seite berichtete exklusiv).

Schon drei Tage zuvor, in der Sitzung des Hauptauschusses, hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Rapp von Gerüchten berichtet, dass verwaltungsseits ein neuer Standort im Gespräch sei und bat um Informationen für die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker. Die Antwort der Oberbürgermeisterin war unmißverständlich: “ansonsten, damit die Presse jetzt nicht überall anruft: meines Wissens nein, ich sage es nur schon mal so”. Doch diese Aussage stimmt nicht. Denn tatsächlich haben interessierte Kreise ein neues Grundstück in die Diskussion gebracht. Und im Hintergrund mit einer Reihe von Verantwortlichen auch besprochen.

Es handelt sich um das frühere Betriebsgrundstück der Firma Vaillant in der Alzeyer Strasse. Auf dieser fast einen Hektar großen Fläche residieren ein Fitneßstudio (“Clever Fit”), eine Ergotherapie, eine Rechtsanwaltskanzlei, Lagerflächen und ein Metallbaubetrieb. Aber nur ein kleiner Grundstücksteil ist unbebaut. Große Gebäudeteile müßten abgerissen werden. Vor allem die Lage direkt an einer der Haupterschliessungstrassen der Stadt hat bei einigen Kommunalpolitikern Zweifel an der Eignung der Fläche hervorgerufen. Und die Frage, von wem und warum ein von Anfang an zur Verfügung stehendes und verworfenes Grundstück zum aktuellen Zeitpunkt noch einmal in die Diskussion gebracht wird (dazu morgen mehr).

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18.09.20 – “ASB rettet gestern Abend Markus Schlosser”