Helmut Kreis: “Rennstrecke Rüdesheimer Straße teilweise wieder freigegeben”

Helmut Kreis ist langjähriger Fraktionsgeschäftsführer der CDU-Stadtratsfraktion. Und Anwohner der Rüdesheimer Strasse. Als solcher fühlt er sich von Verwaltung bzw. vom LBM ordentlich veräppelt. Seine Verärgerung wird durch die neue Beschilderung in der Magistrale hevorgerufen. Westlich der Einmündung des Spelzgrundes wurde die ursprünglich auf 30 kh/h ganztags festgesetzte Geschwindigkeitsreduzierung stadtauswärts auf die Zeit zwischen 22 Uhr und sechs Uhr begrenzt. Stadteinwärts gilt sogar auf den ersten 300 Metern 24 Stunden am Tag wieder 50 km/h.

Und dann bis kurz nach dem Oberen Mühlweg ebenfalls 30 kh/h nur noch nachts. “Rennstrecke Rüdesheimer Straße teilweise wieder freigegeben”, kommentiert Helmut Kreis diese Rücknahme des Anwohnerschutzes. Seine Enttäuschung hat der ehrenamtliche Kommunalpolitiker in einem offenen Brief formuliert: “Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Fraktionsvorsitzende, vor einiger Zeit haben LBM und die Stadt gemeinsam die Geschwindigkeit auf der Rüdesheimer Straße auf 30 km/h begrenzt. Mit dieser Maßnahme sollte die Geräuschkulisse, die Feinstaubentwicklung und die Überschreitungen der vorgegebenen Geschwindigkeit reduziert werden.

In den städtischen Gremien ist Helmut Kreis (CDU) als ruhiger, eher nachdenklicher Akteur über Parteigrenzen hinweg geschätzt.

Die meisten dieser gewünschten Effekte sind eingetreten. In Gesprächen mit Anwohnern und meiner direkten Nachbarschaft in der Rüdesheimer Straße wurde mir mitgeteilt, dass diese Maßnahme sehr begrüßt wird. Am Donnerstag, 3. September, habe ich aus der Zeitung erfahren, dass diese vernünftige Maßnahme teilweise wieder zurückgenommen wird. Der Grund für die Rücknahme ist laut Zeitungsartikel die Beschwerde einer einzigen Privatperson, die die Anordnung dieser Maßnahme hinterfragt. Mit der neuen Regelung, ist die selbst von der Oberbürgermeisterin vorhergesagte Steigerung der Lebensqualität wieder hinfällig, weiterhin entsteht für mich der Eindruck einer Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Die Anwohner der „1. Klasse“ wohnen im unteren Bereich der Rüdesheimer Straße (ab Kanal Wittlinger stadteinwärts), die Anwohner der „2. Klasse“ wohnen im oberen Bereich der Rüdesheimer Straße (ab Kanal Wittlinger stadtauswärts). Es ist nicht zu verstehen, dass an den schlecht einsehbaren Ausfahrten der Bäckerei Grünewald, der Straßeneinmündung des Oberen Mühlweges oder an der stark frequentierten Shell-Tankstelle wieder Tempo 50 erlaubt wird. Die Logik muss erst einer verstehen. Als Bürger dieser Stadt fordere ich Sie, Frau Oberbürgermeisterin und die Fraktionen des Stadtrates auf, dieses Thema in den zuständigen Gremien zu behandeln bzw. zu diskutieren”.