Falschparker – Report (37)

Bushaltestellen sind im Stadtgebiet längst zu Pkw-Parkflächen umgenutzt worden. Für die Gegner von mehr ÖPNV Wasser auf deren Mühlen: denn die Stadtverwaltung selbst belegt mit ihrer alltäglich sichtbaren Untätigkeit zum Schutz von Bushaltestellen, dass es ihr mit dem ÖPNV nicht so ernst ist.

Dieser “Bus” fuhr gestern Abend von der Kreuzkirche kommend quer über die Wilhelmstrasse seine “Bushaltestelle” an, um dann nach Erledigung seiner Geschäfte quer über die Wilhelmstrasse Richtung Wilhelmbrücke weiterzufahren. Dabei wurden auch noch ein paar Regeln des fließenden Verkehrs verletzt. Aber wenn kümmerts.

Diesen “Bussen” in der Hochstrasse kann lediglich die mißbräuchliche Nutzung der Bushaltestelle vorgeworfen werden.

Auf der anderen Seite kommt noch Gehwegparen dazu. Aber weil so der Weg zum Eis verkürzt wurde, ist das natürlich vollkommen OK – in den Augen der städtischen Ordnungshüter.

Seit aus der Reisebushaltestelle “Kiss and Ride”-Parkplätze wurden, stehen hier Autos von mittags bis nachts. Erklärung eines Anwohners: “warum auch Knöllchen verteilen, wenn da mal eine kostenlose Pizza oder was auch immer rausspringt”.

Und natürlich sind die Sonderparkzonen mit Behinderung immer gut belegt: in der Planiger Strasse …

… und in der Viktoriastrasse. Das wird nicht kontrolliert, weil nach Einschätzung von Beigeordnetem Markus Schlosser Fußgänger*Innen auch nachts auf der Strasse viel sicherer aufgehoben sind, als auf Gehwegen. Das hat er natürlich nie gesagt. Aber auch nichts wirksames dagegen getan. Seit zwei Jahren und fünf Monaten ist er jetzt Ordnungsdezernent. Und seit 12 Tagen auch noch Leiter des Ordnungsamtes. Warum hat sich in dieser Zeit nichts geändert? Wieso kann diese Seite Tag für Tag Fotos von Falschparkern an immer den selben Stellen machen, die die schwächsten Verkehrsteilnehmer*Innen gefährden – und keine Knöllchen bekommen?