TSG Planig will Kerbeplatz-Grundstück verkaufen – Merkelbach widerspricht

Die Turn- und Sportgemeinde Planig 1862 e.V. ist zwar nur der zweitgrößte Verein im Stadtteil. Besitzt aber eines der örtlich wichtigsten Grundstücke: den südlichen Teil des Kerbeplatzes an der Nahetalhalle. Und das möchte die TSG nun verkaufen. Vorzugsweise an die Stadt. Deren Haushalt ist bekanntermaßen defizitär. Und die Kreditaufnahme für Investitionen, zu denen Grundstückskäufe zählen, wurden von der Aufsichtsbehörde drastisch begrenzt. Schon daher ist fraglich, ob die Stadt kann und darf. Wenn sie denn überhaupt will.

Und so werden von einer Reihe von Ortsbeiratsmitgliedern und Einwohner*Innen die Verkaufspläne des Sportvereines als Bedrohung der nach der Fastnacht und der OrtsvorsteherIN drittwichtigsten Planiger Institution gesehen: der Kerb. Was auch in Bosenheim Unbehagen auslöst. Denn vom südlichen Stadtteil kommen ja regelmäßig die Sieger der Kerbe-Wettkämpfe. Selbst wenn die Stadt kaufen dürfte und wollte: sie darf maximal den gutachterlich ermittelten Verkehrswert zahlen.

Merkelbach fordert Mitgliederversammlung

Auf dem freien Markt könnte die TSG zweifelsfrei mehr erzielen. Damit aber wäre die geschichtsträchtige Planiger Kerb ihren traditionellen Platz los. Für Gerhard Merkelbach (Faire Liste) ein Unding. Daher hat das Stadtrats- und Ortsbeiratsmitglied eine Initiative gestartet, um den Verkauf zu verhindern. Merkelbach, der auch TSG-Mitglied ist, vertritt die Auffassung, dass der Vorstand des Sportvereines ohne den Beschluß einer Mitgliederversammlung den Verkauf nicht betreiben dürfe.

Für den Erhalt des Kunstrasenplatzes

Die Durchführung einer solchen Versammlung steht ohnehin an. Denn die für April geplante turnusmäßige Versammlung wurde wegen den Corona-Schutzvorschriften abgesagt. Da mittlerweile mit Abstand wieder getagt werden darf, sieht Merkelbach diesbezüglich keine Probleme mehr. Für das Grundanliegen der TSG, den Erhalt des Kunstrasenplatzes, hat Gerhard Merkelbach volles Verständnis. Aus seiner Sicht muß es aber einen anderen Weg geben, als das Tafelsilber des Vereines zu veräussern.

Weitere Sanierungsverpflichtung der Stadt?

Geprüft werden müsse, ob die Stadt sich im Zusammenhang mit dem Neubau des Kunstrasen- und dem Verkauf des alten Platzes an der Mainzer Strasse nicht doch eine Sanierungsverpflichtung für den Kunstrasen eingegangen sei, wie im Stadtteil behauptet wird. Der Vorsitzende der TSG Planig, Thomas Forsch, war leider für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen. Wir werden diese schnellstmöglich einholen und nachreichen. Auch eine Antwort auf eine Anfrage hinsichtlich der konkreten Pläne der Stadt bezüglich einer Hilfestellung für die TSG steht noch aus.

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04.09.20 – “Kunstrasenplatz: TSG Planig ist zur Übernahme von Verantwortung bereit”